Der Verbrauch von Strom und Gas war in Österreich auch im Jänner deutlich rückläufig. Im Jahresvergleich sank der Stromverbrauch um 7,2 Prozent, beim Gasverbrauch zeigte sich gar ein Minus von 21,5 Prozent, teilte die Regulierungsbehörde E-Control am Freitag mit. Die vergleichsweise milden Temperaturen waren dabei nur zum Teil für den Rückgang verantwortlich. Die Stromproduktion fiel geringer aus, die Gasspeicher waren jedoch deutlich besser gefüllt als vor einem Jahr.
Der Inlandsstromverbrauch (ohne Verbrauch für Pumpspeicherung) lag zu Jahresbeginn bei 6,23 Terawattstunden (TWh) und damit um 7,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Gleichzeitig wurde mit 5,5 TWh um 14,9 Prozent weniger Strom produziert als im Jänner 2022. Der Anteil der Wasserkraftwerke lag dabei mit 2,58 TWh bei 48,3 Prozent, Wärmekraftwerke generierten 30,2 Prozent des Stroms. Die Stromausbeute an den Windkraftanlagen war heuer mit 0,84 TWh um 21,2 Prozent geringer als im Vorjahresmonat, der Anteil an der Gesamtproduktion lag damit bei 15,2 Prozent.
Importsaldo von Strom 56,6 Prozent über Vorjahreswert
Die Stromimporte kletterten um 7,2 Prozent auf 2,84 TWh, gleichzeitig wurde mit 1,66 TWh um 12,4 Prozent weniger Strom exportiert. Der Importsaldo lag entsprechend bei 1,18 TWh und damit um 56,6 Prozent über dem Vorjahreswert.
Milde Temperaturen nur teilweise Grund für Rückgang
Der Gasverbrauch sank um 21,5 Prozent auf 9,91 TWh. „Dieser Rückgang ist nur teilweise auf die vergleichsweise milderen Temperaturen im Jänner 2023 zurückzuführen, da die Heizgradtage nur um etwa vier Prozent unter jenen des Vorjahres lagen“, so die E-Control in einer Aussendung. Die inländische Gasproduktion (inklusive Einspeisung biogener Gase) war im Jänner mit 0,58 TWh um 16,3 Prozent niedriger als im Vorjahr.
Im Jänner wurde mit 10,45 TWh um 21,0 Prozent weniger Gas aus den Speichern entnommen als im Vorjahr, gleichzeitig wurden 1,58 TWh eingespeichert. Mit 75 TWh waren die heimischen Gasspeicher heuer zu Jahresbeginn deutlich besser gefüllt als noch vor einem Jahr, als lediglich 21,25 TWh Gas auf Vorrat lagen. Außerdem wurde mit 14,7 TWh heuer deutlich weniger Gas importiert (minus 46,3 Prozent) und auch der Gasexport ging um 47,6 Prozent auf 14,2 TWh zurück.
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