Brisante Details

Willi gab Weisung, Teile von Gehalt einzubehalten

Tirol
24.02.2023 13:00

Brisante neue Details förderte am Donnerstag die Debatte im Innsbrucker Gemeinderat über BM Georg Willis Hinterzimmer-Verträge mit der Ex-Personalchefin zutage, die jetzt als einfache Sachbearbeiterin tätig ist, aber trotzdem noch das Gehalt einer Amtsleiterin bezieht - rund 8000 Euro brutto 14 Mal.

Vermutlich um Schadensminimierung zu betreiben, wies Willi das Personalamt an, gewisse Gehaltsbestandteile vorerst nicht auszuzahlen. Eine Maßnahme, die wohl kostendämpfend wirken soll. Doch wie gestern bei einer turbulenten Sitzung aufgezeigt wurde, kann die Mitarbeiterin die vorenthaltenen Bezüge drei Jahre rückwirkend einfordern. Der Einsparungseffekt ist damit gleich null.

Gehalt von Tätigkeit entkoppelt
FI-GR Markus Stoll, Chef des Finanzausschusses, schätzt den Schaden für die Stadt durch die von Willi abgeschlossenen Verträge auf insgesamt rund 3,5 Millionen Euro. Sämtliche Fachdienststellen hat Willi von der Miterstellung bzw. Prüfung ausgeschlossen. Für Stoll stellt sich die Frage der Sittenwidrigkeit: Die Sachbearbeiterin erhalte doppelt so viel, wie ihr zusteht, „das muss dann wohl auch für die anderen gelten“.

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Seht ihr denn nicht, wie peinlich das ist, wie er am Nasenring durch die selbst geschaffene Manege geführt wird?

StR Christine Oppitz-Plörer in Richtung von Willis „Rest-Grünen“

Magistratsdirektorin distanziert sich
Weiteres Detail: Mit eindringlichen Worten warnte die Magistratsdirektorin bereits im Dezember, kurz nach Abschluss des zweiten Vertrags, den Bürgermeister vor Untreue. Seine Vorgängerin in Amt, StR Christine Oppitz-Plörer, stellte die Amtsfähigkeit von Willi in Frage und appellierte an seine „Rest-Grünen“: „Seht ihr denn nicht, wie peinlich das ist, wie er am Nasenring durch die selbst geschaffene Manege geführt wird?“

Harsche Kritik aller Parteien
Freihändige Sonderverträge müssen ein Ende haben, forderte SP-Chef Benjamin Plach. FP-Klubchefin Andrea Dengg sagte, Willi mache aus der Stadt eine Ich-AG. Er solle „zusammenpacken und gehen“. Willi argumentierte, noch sei kein Schaden entstanden. Das stellte VP-Klubchef Christoph Appler in Abrede: „Wenn ich mein Auto zu Schrott fahre, ist der Schaden nicht erst dann entstanden, wenn die Rechnung vom Spengler kommt.“

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