Herzlos im Kreml. Ein Jahr Krieg in der Ukraine, ein Jahr Horror, Blutvergießen, Tote, Vertriebene, unendlicher Schmerz. Morgen jährt sich der Beginn des schrecklichen Angriffskrieges der Russen auf ihr Nachbarland, das sich Wladimir Putin einverleiben wollte. Gestern ließ er sich von 80.000 Landsleuten bei einem Auftritt im Moskauer Luschniki-Stadion feiern. Man sagt, viele der Jubelnden seien dazu genötigt worden. Mit Sicherheit weiß man, dass er Zehntausende Russen und Zehntausende Ukrainer in den Tod getrieben hat. Aber ein Ende des Krieges scheint nicht näher zu rücken. „Krone“-Autorin Franziska Trost erinnert heute in ihrer Kolumne auch daran, wie die Russen systematisch Museen, Theater, historische Stätten, Archive und Denkmäler angreifen. Ukrainische Künstler und Gelehrte stünden auf den russischen Exekutionslisten. Zehntausende Kunstwerke seien aus der Ukraine gestohlen worden. Die „New York Times“ spricht vom „größten kollektiven Kunstraub seit der Plünderungen der Nazis“. Trost schreibt: „Putin will die Kultur, die Identität, die Geschichte der Ukrainer auslöschen, sie mitten ins Herz treffen.“ Doch trotz all der Verluste und des Leids gelinge ihm das nicht, die junge Nation besinne sich mehr denn je ihrer Wurzeln. Deshalb kommt unsere Kolumnistin zum Schluss: „Das Herz der Ukrainer schlägt so viel stärker als das des Herzlosen im Kreml.“ Schön gesagt.
Nicht kopflos. Ein beachtliches Echo löste der „Krone“-Bericht über die zwölf Kinder und Jugendlichen aus, die den Staat Österreich auf Klimaschutz klagen, weil sie ihre Zukunft gefährdet sehen. Während sogar die „Washington Post“ und BBC darüber berichten, hagelt es hierzulande mitunter heftigste Kritik. Man schaue sich einfach so manche Postings dazu an. Diese jungen Leute sollten erst einmal arbeiten, bevor sie den Mund aufmachen, ist Tenor mancher Kommentare. Sie sollten sich lieber in China zu Wort melden. Und überhaupt habe wahrscheinlich jeder von ihnen ein Smartphone. Ein schlimmer Vorwurf… Freilich kommt auch aufmunternde Zustimmung. Sie hätten absolut recht, heißt es genauso, wie wer, wenn nicht die Jungen könnten beim Klimaschutz endlich etwas bewegen? Oder, wie einer zum Vorwurf, die Jugendlichen ließen sich instrumentalisieren, postet: Es sei gar nicht so einfach, Jugendliche zu instrumentalisieren. Er schreibt: „Die haben ihren eigenen Kopf. Zum Glück.“ Schön gesagt!
Kommen sie gut durch den Donnerstag!
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