Starker Anstieg

Schon 20 Masern-Fälle: Graz macht Eil-Impftermin

Steiermark
20.02.2023 09:47

Die Zahl der Masernfälle steigt in der Steiermark stark, Montagfrüh waren es bereits mehr als 20 - und weitere Erkrankungen werden befürchtet. Aufgrund dieses Ausbruchs hat jetzt das Grazer Gesundheitsamt mit einem Sonder-Termin für eine kostenlose Masern-Impfung reagiert. 

Masern-Alarm in der Steiermark: Nach einem Ausbruch der Viruskrankheit können derzeit 17 Fälle in Graz bestätigt werden, dazu kommen weiter Fälle in einem anderen steirischen Bezirk. Ausgangspunkt dürfte ein Geschwisterpaar gewesen sein, das seit Freitag in der Grazer Kinderklinik behandelt wird. Weitere Verdachtsfälle werden befürchtet, da bis zu zehn Tage vergehen können, bis erste Symptome wie Fieber, Schnupfen, Husten oder eine Bindehautentzündung auftreten. Der typische Hautausschlag tritt wenige Tage danach auf.

Sechs Kinder auf Grazer Kinderklinik
Von den erkrankten Kindern wurden am Montag sechs auf der Grazer Kinderklinik stationär behandelt, wie Ernst Eber, Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde berichtete. Die Kinder sind zwischen einem und elf Jahre alt, „sie hätten alle schon geimpft sein können“, so der Mediziner. Die Masern-Mumps-Röteln-Impfung wird im zehnten Lebensmonat empfohlen und ist kostenlos.

Mehrere der stationär aufgenommenen Kinder seien „doch eher schwerer“ betroffen, sagte Eber. Das heißt, sie brauchen eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr, wie der Mediziner schilderte. Zusätzlich wurden seit dem Wochenende an die 15 Kinder einer Therapie mit Immunglobulinen in Infusionsform unterzogen. Dabei werden ihnen fertige Antikörper (humanes Immunglobulin) verabreicht, die den Ausbruch der Erkrankung verhindern oder zumindest abschwächen können. „Masern sind höchst ansteckend. Damit sollen gerade Kleinkinder unter neun Monaten, die noch nicht geimpft werden können, aber mit infizierten Personen in Kontakt gekommen sind, geschützt werden“, erklärte Eber. Die Kinder müssen dafür für durchschnittlich einen Tag stationär aufgenommen werden.

Impfung hilft auch 72 Stunden nach Kontakt
Da eine Impfung innerhalb von 72 Stunden nach Kontakt einen Ausbruch der Erkrankung verhindern kann, hat man in Graz nun rasch reagiert: „Das Grazer Gesundheitsamt bietet noch heute (20. Februar, Anm.) von 14 bis 16 Uhr einen Sondertermin für die kostenlose Masern-Impfung an“, erklärt KPÖ-Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer.

Der Termin richtet sich insbesondere an Kontaktpersonen von bereits an Masern Infizierten. Mitzubringen sind der Impfpass und die E-Card. Das Tragen einer FFP2-Maske ist verpflichtend. Vollständig immunisiert gegen Masern sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene übrigens erst nach der zweiten Impfung. Bei Babys ist das circa mit dem ersten Lebensjahr.

Letzter großer Ausbruch 2019
Der Februar sei traditionell ein starker Monat, was die Masern-Fälle anbelangt, auch wenn in den Jahren davor wesentlich weniger Infektionen gemeldet wurden, schilderte Claudia Strunz von der Landessanitätsdirektion gegenüber der APA. Durch die Corona-Pandemie und das Tragen von Masken sei man allerdings in den vergangenen Jahren gut über die Runden gekommen. So habe es im gesamten Vorjahr keinen einzigen Fall gegeben, im Winter 20/21 einen einzigen Fall. Den letzten größeren Ausbruch hat es in der Steiermark im Jahr 2019 mit insgesamt 40 bestätigten Fällen gegeben.

Generell zeige sich nun wieder das Problem der zu geringen Durchimpfungsrate - in der Corona-Pandemie habe sich die Impflücke noch vergrößert: „Angestrebt wird eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent, da ist jetzt viel Luft nach oben“, sagte Strunz. 

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