Während hohe Lebensmittelpreise in den Supermärkten die Innenpolitik beschäftigen, steigen auch die Erzeugerpreise. Bei Rindfleisch war der Anstieg in den vergangenen zwölf Monaten eklatant, es verteuerte sich um 35 Prozent. Hauptgrund ist die rückläufige Rindfleischproduktion in Europa.
Das meiste in Österreich verbrauchte Rindfleisch wird aus dem Ausland importiert. Dort geht die Produktion seit Jahren zurück. „Wir haben mittlerweile seit fünf Jahren in den großen Produktionsländern wie Frankreich, Deutschland, aber auch Irland rückläufige Produktion“, so Werner Habermann, Geschäftsführer der ARGE Rind zum ORF. Das sei der Hauptgrund für den drastisch angestiegenen Erzeugerpreis.
Preis im Handel stieg um zwölf Prozent
Der ist in den Frischfleischtheken der Supermärkte noch nicht ganz angekommen. Der Anstieg beim Handelspreis von Rind- und Kalbfleisch betrug zwischen Juni 2024 und Juni 2025 aber immerhin zwölf Prozent, so die Statistik Austria mit Verweis auf vorläufige Zahlen. Der Preis für ein Rindfleischgericht im Gasthaus – etwa den österreichischen Klassiker Tafelspitz – stieg innerhalb eines Jahres um 6,2 Prozent.
Trotz der steigenden Preise, die Erzeuger erzielen, geben auch in Österreich immer mehr Rinderbauern ihre Betriebe auf. Die Zahl der Rindermastplätze sei in den vergangenen zehn Jahren um rund ein Drittel geschrumpft, so Habermann. Grund dafür sind die hohen Kosten, die mit der Errichtung von Mastplätzen verbunden sind, sowie Unsicherheit, weil Tierhaltungsregeln bald strenger sein könnten. Daher wird auch kaum investiert.
„Vielleicht war es bisher zu günstig“
Das heißt: In Zukunft könnten die Preise für Rindfleisch auch im Supermarkt und Restaurant weiter steigen. Etwas Positives abgewinnen kann dem allerdings Michael Wöckinger von der Landwirtschaftskammer: „Rindfleisch ist ein hochwertiges Produkt, in dem viel Arbeit steckt. Und da muss man sagen: Vielleicht war es bisher ohnehin etwas zu günstig“, meinte er gegenüber dem ORF.
Wie teuer das Rindfleisch schließlich für die Endverbraucher ist, hängt nicht nur von den Rinderbauern ab. Auch die Kosten für Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung beeinflussen den Preis.
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