Innungsmeister Filippi

„Kerngesunden Metzgern wird auf Füße gestiegen“

Salzburg
14.02.2023 10:00

Otto Filippi, Salzburger Innungsmeister der Handwerksberufe bei Lebensmitteln, befürchtet eine Welle von Betriebsschließungen. Von der Politik würde sich der Fleischermeister selbst und seinen Kollegen entschieden mehr Hilfe wünschen.

Herr Filippi, Sie führen selbst eine Fleischerei. Sind die Probleme in der kleinen Branche wirklich so groß?

Filippi: „Absolut. Wenn sich Energiepreise verdoppeln und verdreifachen, sind die Kosten überlebensgefährdend. Aber nicht nur für die Fleischbranche, sondern für alle Teilnehmer im Lebensmittelhandwerk. Das gilt also auch für Müller, Bäcker, Konditoren. Es sind vor allem kleinere Handwerksbetriebe, die es betrifft.“

Die Energie-Einsparungspotenzial sind wohl klein?

Man kann immer etwas einsparen, aber ich kann die Kühlmaschine doch nicht abschalten. Die Kühlerei tut uns, gesamt gesehen, am meisten weh. Aber wenn dann im Einkauf auch Dinge wie die Gewürze um 60 bis 70 Prozent teurer werden und auch notwendige Zusatzstoffe Hollywood-Preise haben, wird es schnell eng. Und ich sehe ein großes Problem in der Entwicklung, dass sich Interessierte und Junge das Geschäft nicht antun wollen und können. Warum findet Max Mann in Bischofshofen keinen Pächter als Nachfolger? Weil, wenn sich jemand die Nebenkosten genau ansieht, greift er so ein Geschäft gleich gar nicht erst an.

Wo kann, muss der Hebel dann angesetzt werden?

Die Energiepreise, die sind für mich Raubrittertum. Ich sehe da die Politik in der Verantwortung. Pumperlgesunden Betrieben wird auf die Füße gestiegen. Unser Anliegen liegt in Wien bei der Bundesregierung. Aber sie versteht unsere Anliegen scheinbar gar nicht. Wir müssen es schaffen, dass ein Betrieb zu vernünftigen Preisen produzieren kann. Sonst werden weitere Betriebe zusperren.

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