Obdachloser angeklagt

„Krone“ entlarvte Kirchendieb und Randalierer

Gericht
26.01.2023 15:00

Aus mehreren Wiener Kirchen wurden Gegenstände entwendet. Dabei wurden auch Statuen und Bilder schwer beschädigt. Ein Lichtbild überführte einen obdachlosen Mittfünfziger. Doch vor der Richterin wollte der Angeklagte davon nichts wissen: „Der Dieb ist ein Doppelgänger.“

„Den Teppich hat mir die Priesterin geborgt“, sagte der Angeklagte aus voller Überzeugung. „Und die Rosenkränze?“, fragte Richterin Magdalena Klestil-Krausam. „Die habe ich in einem Geschäft hinterm Stephansdom gekauft. Ich trage gerne solche Ketten.“ - „Warum wurden eine Beichtstola und Kirchen-Kerzenständer bei Ihnen gefunden?“ - „Die sind vom Flohmarkt am Naschmarkt. Dort habe ich einen Sack um 10 Euro gekauft und nicht bis ganz runter gegriffen."

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Die Beichtstola und die Kerzenständer sind vom Flohmarkt am Naschmarkt. Dort habe ich einen Sack um 10 Euro gekauft und nicht bis ganz runter gegriffen.

Der angeklagte Obdachlose am Wiener Landesgericht

Zacken vom Heiligenschein mitgenommen
Es gebe Lichtbildaufnahmen aus der Malteserkirche im 1. Bezirk, hielt ihm Frau Rat geduldig vor: „Das sind doch Sie? Wie Sie den Zacken vom Heiligenschein herunterreißen und mitnehmen?“ Der Mann zuckte mit den Schultern: „Das ist ein Doppelgänger, der ähnlich aussieht wie ich. Den haben sicher die Kriegsverbrecher beauftragt. Die werden von der Drogenmafia bezahlt.“

Vor Kindern im Park onaniert
Weitere Vorwürfe gegen den obdachlosen Mittfünfziger, der zwei Jahre Architektur studiert haben will: öffentliches Onanieren vor Kindern im Park sowie mehrere Sachbeschädigungen durch Brandstiftungen vor einem Blumengeschäft in der Mariahilfer Straße. Auch wegen Gewalt gegen Mitglieder seiner Familie ist der Mann amtsbekannt. Die Richterin beauftragte ein Gutachten und vertagte.

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