Seit 1960 ist der steirische Boxsport ohne Alfred „Fredl“ Zach undenkbar - der 76-jährige Grazer hat im und außerhalb des Rings jeden Job gehabt. Würdigung einer Legende.
Der Boxsport in der Steiermark trägt einen Namen - Alfred Zach! Im Jahr 1960 hat der Grazer als vierzehnjähriger Jungspund bei Heros Graz mit dem aktiven Faustkampf begonnen - in 135 Kämpfen im Leicht- und Halbmittelgewicht hat er 120 Siege (72 davon vorzeitig) und fünf Remis geholt.
Drei Mittelhand-, einen Nasenbein- und zwei Kieferbrüche hat er davongetragen, wie er im Nachhinein schmunzelnd anmerkt: „Teilweise haben mich meine Freunde wegen der vielen Schwellungen im Gesicht nur an der Stimme erkannt.“
„Ich war der Mann für alle Fälle“
Nach der aktiven Karriere hat der fünffache Staats- und zehnfache steirische Meister 1977 die Funktionärslaufbahn eingeschlagen: „Ich war bei Heros der Mann für alle Fälle! Ich war Trainer, hab alles organisiert, Sponsoren für die Vereinsbroschüren aufgestellt, den ausländischen Boxern Jobs beschafft - und vor den Kämpfen hab ich auch noch selbst den Ring aufgebaut.“
Als Obmann haben ihm seine Heros-Athleten wie Manfred Meyer, Daniel Kröpfl, Seigi Schuster, Thomas Traby, Erich Knechtl, Wanusch Abasow & Co. 18 Staatsmeister-, 16 Unions- und unzählige Nachwuchstitel erkämpft. Dazu den Bundesliga-Meistertitel 1987/88.
Vor den Kämpfen hab ich auch noch selbst den Ring aufgebaut.
Alfred Zach
Nicht immer ausreichend Dank
Der Dank für das enorme Engagement war nicht immer verhältnismäßig: „Weil man sich im Leistungssport viel ärgern muss, weil manche nicht zum Training kommen, oder ihr Gewicht nicht bringen und immer Druck da ist, weil man ja gewinnen will, hat sich bei mir eine gewisse Vereinsmüdigkeit eingeschlichen, daher hab ich 2011 den Verein mit 72.000 Euro plus übergeben.“
Aber lange hat ihm sein ausgeprägtes Funktionärs-Gen keine Pause gegönnt, daher hat der Tausendsassa 2012 den Fitness-Boxklub „Golden Fighters“, der in der Grazer Albert-Schweitzer-Schule trainiert, gegründet: „Da brauch ich mich nicht mehr zu ärgern, weil die Leute ja für sich selbst etwas tun wollen. Corona hat uns zwar hart zugesetzt, weil die Halle gesperrt war, aber jetzt geben wir wieder ordentlich Gas.“
Echtes Boxerherz hört niemals auf zu schlagen
Ans zehnjährige Jubiläum wird Zach wohl noch ein paar Jahre anhängen: „Weil eben jeder Verein mit seinen Funktionären lebt und stirbt“, wie er sagt. Und weil ein echtes Boxerherz „niemals“ aufhört zu schlagen...
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