Zu Besuch in Belarus

Lukaschenko rollte Putin roten Teppich aus

Ausland
19.12.2022 16:25

Russlands Präsident Wladimir Putin ist am Montag zu seinem ersten Besuch in Weißrussland seit drei Jahren bei Machthaber Alexander Lukaschenko eingetroffen. Videoaufnahmen zeigten die Ankunft Putins in Minsk, wo er von seinem weißrussischen Amtskollegen auf dem roten Teppich empfangen wurde. Die beiden Langzeit-Staatschefs berieten über die strategische Partnerschaft zwischen ihren Ländern, die einen Unionsstaat bilden, sowie über regionale und internationalen Fragen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz bezeichnete Putin Lukaschenko als „Verbündeten im wahrsten Sinne des Wortes“.

Laut der russischen Nachrichtenagentur TASS haben die beiden Staatschefs eine engere Zusammenarbeit bei der „nuklearen Infrastruktur“ vereinbart. Dem Vernehmen nach soll es bei dem Projekt um die Errichtung eines Atomkraftwerks in Weißrussland.

Schon vor Präsident Putin waren Russlands Außenminister Sergej Lawrow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Montag zu Gesprächen ins verbündete Nachbarland geflogen. Wenig später empfing Lukaschenko den Kremlchef am Minsker Flughafen. Lawrow sprach nach seiner Ankunft mit seinem neuen Kollegen Sergej Alejnik über die Lage im Krieg gegen die Ukraine, wie das Außenministerium in Moskau mitteilte.

Wladimir Putin zu Besuch bei Amtskollege Alexander Lukaschenko in Minsk (Bild: APA/AFP/SPUTNIK/Konstantin ZAVRAZHIN)
Wladimir Putin zu Besuch bei Amtskollege Alexander Lukaschenko in Minsk

Es sei auch darum gegangen, wie Russland und Weißrussland sich gegen den politischen Druck durch Sanktionen anderer Länder wehren könnten. In der offiziellen Mitteilung des weißrussischen Außenministeriums zu dem Treffen von Lawrow und Alejnik wurden zwar die Sanktionen erwähnt, es fehlte aber der Verweis auf die Ukraine. Alejnik hat das Ministeramt von dem im November plötzlich verstorbenen Wladimir Makej übernommen.

Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnete Weißrussland und dessen Präsidenten Alexander Lukaschenko während einer gemeinsamen Pressekonferenz nicht nur als Nachbarn, sondern als „Verbündeten im wahrsten Sinne des Wortes“. (Bild: AP)
Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnete Weißrussland und dessen Präsidenten Alexander Lukaschenko während einer gemeinsamen Pressekonferenz nicht nur als Nachbarn, sondern als „Verbündeten im wahrsten Sinne des Wortes“.

Kreml dementiert Gerüchte zu Kriegseintritt
Kremlsprecher Dmitri Peskow trat Vermutungen entgegen, Putin wolle Weißrussland zum Eintritt in den Krieg gegen die Ukraine zwingen. Das seien „dumme und unbegründete Hirngespinste“, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge. Wegen der angespannten Lage werde Putin aber die Gelegenheit nutzen, um mit Staatschef Alexander Lukaschenko über militärische Fragen zu sprechen.

Weißrussland stellt Russland Militärbasen zur Verfügung
Weißrussland ist wirtschaftlich von Russland abhängig, Lukaschenko lebt von Putins Krediten. Zudem haben vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine beide Ex-Sowjetrepubliken ihre militärische Zusammenarbeit deutlich ausgebaut. Weißrussland stellt etwa seine Militärbasen für Angriffe auf die Ukraine zur Verfügung.

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