„Das System stinkt!“

Klopp nennt Katar-WM in Wutrede „eine Katastrophe“

WM 2022
17.11.2022 16:57

Liverpool-Trainer Jürgen Klopp wird sich das eine oder andere Spiel der Fußball-WM in Katar anschauen. Auch, weil dort einige seiner Spieler im Einsatz sind. Aber: „Ich werde meinen Tagesablauf nicht nach Fußball richten und auch ein paar Tage Urlaub machen. Wenn ich Zeit habe, gucke ich Spiele und wenn nicht, dann nicht“, sagte Klopp im Podcast „Ball You Need Is Love“. Bezüglich der Turniervergabe an den Golfstaat meinte der Deutsche in Richtung FIFA: „Da stinkt das System.“ 

Der 55-Jährige wirft Katar gar nicht vor, dass es die WM austragen wolle. „Aber man muss einfach dann sagen: Alles gut und schön, versteh‘ ich Freunde, macht Turniere, spielt Tennis, macht Formel-1-Rennen, aber die Fußball-Weltmeisterschaft - das geht nicht, sorry!“

Schon bei der WM-Vergabe seien Dinge wie die schwierige Menschenrechtssituation und der ungünstige Zeitpunkt („So viele Verletzte vor einer WM gab es wohl noch nie“) klar gewesen. „Es ist eine Katastrophe. Dass es nicht geht unter unserer normalen Sichtweise, war vollkommen klar, und trotzdem ist es passiert.“

Er verstehe nicht, dass jetzt „mit dem Ding“ Schlagzeilen kreiert werden und nicht das eigentliche Problem angegangen wird. „Und da stinkt das System. Seitdem hat sich die FIFA fast gar nicht verändert. Nur der Kopf hat sich verändert. Infantino sagt, das wird die beste WM aller Zeiten, na herzlichen Glückwunsch“, sagte Klopp sarkastisch mit Blick auf Aussagen des Weltverbandspräsidenten Gianni Infantino.

Zugleich nahm der Trainer die Spieler in Schutz, die vor dem am Sonntag beginnenden Turnier immer wieder Stellung beziehen sollen zur umstrittenen Menschenrechtslage in dem Emirat. „Mich stört, dass die Spieler in eine Situation gebracht werden, in der sie ständig so politisch total korrekt sein müssen. Es gibt genügend Menschen auf dem Planeten, die darüber reden können, und das sollen sie auch machen“, meinte Klopp.

Vor zwölf Jahren, als „der Schlamassel“ passiert sei, seien die Spieler noch Kinder gewesen und „die wussten nicht, dass sie mit der WM mal was zu tun haben. Jetzt sollen sie sagen, ja, ich stehe für das ein, ich stehe für das ein. Die sollen Fußball spielen, den besten, den sie können. Alle anderen können sich gerne darüber unterhalten. Aber das wird ja nichts ändern, das führt zu immer mehr Missverständnissen.“

krone Sport
krone Sport
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele