Schwer krankes Mädchen

Julie (16) kämpft wie eine Löwin gegen Kopftumor

Oberösterreich
16.11.2022 08:00

Die Linzer Schülerin musste bereits zwei Gehirn-OPs und zahlreiche schmerzhafte Chemos über sich ergehen lassen, weil der Krebs wieder nachgewachsen war. Die Familie steht dem leidgeplagten Mädchens bei und versucht ihr Kraft zu vermitteln, damit sie weiter durchhält.

Was die 16-jährige Julie aus Linz in den vergangenen zwei Jahren alles ertragen musste, wäre selbst für zwei Leben schon zu viel. Die zielstrebige Gym-Schülerin (Jahresnotendurchschnitt von 1,2 bis 1,5) war bis März 2020 ein gesundes und glückliches Mädchen, das neben der Schule vor allem im Sport ihre Erfüllung fand. Als talentierte Turnerin, erfolgreiche Kickboxerin, ehrgeizige Bogenschützin und begeisterte Cheerleaderin war sie auch in der Freizeit hochaktiv.

Unerträgliche Kopfschmerzen
Doch dann kam die Corona-Pandemie - und im selben Monat, in dem Julies Mama Belinda ihren Job als Kellnerin verlor, setzten bei der damals 14-Jährigen heftige Kopfschmerzen ein. „Die Beschwerden waren so schlimm, dass sie teils 48 Stunden in Folge erbrechen musste“, sagt Belinda. Doch die Ärzte beruhigten, vermuteten Teenager-Kopfschmerzen und Migräne - eine Magnetresonanztomografie (MR) wurde nicht angeordnet.

Extrem seltene Krebsvariante
Belinda und Julie suchten schließlich noch Hilfe bei einer Augenärztin. „Die hat erkannt, dass etwas auf dem linken Sehnerv liegt, und sie sofort ins Spital eingewiesen“, erzählt die 53-Jährige. Das war am 12. Juni 2020 - nur fünf Tage später wurde das Mädchen operiert. Diagnose: Gehirntumor. „Wir mussten dann sieben Wochen auf den histologischen Befund warten. Am 14. August stand fest - es ist ein Astroblastom. Eine seltene Krebsvariante, von der es in 35 Jahren nur zwei Fälle gab“, so die Mutter. Zu dem Zeitpunkt war Julie bereits nach Wiener Neustadt überstellt worden, wo drei Tage später eine Chemo samt sechswöchiger Strahlentherapie begann.

Solidaritäts-Haarschnitt
Bis September 2021 folgten in dreiwöchigen Abständen Oral-Chemos. „Als Julie später auch noch die Haare ausfielen, war das ein weiterer psychischer Tiefschlag.“ Nach der Kopf-OP hatten Mama Belinda und Julies ältere Schwester Jeannette (32) sich aus Solidarität einen Streifen am Hinterkopf abrasieren lassen. Nach dem Haarausfall ließ sich Papa Thomas eine Stoppelglatze scheren.

Tumor kehrte zurück
Dann im Oktober 2021 aber der nächste Schock: „Der Tumor war wieder da, das hat uns fast den Boden unter den Füßen weggerissen und Julie musste erneut operiert werden. Ihr wurde im Kopf ein Rickham-Reservoir, ein Plastikteil, eingesetzt, über das die Chemos verabreicht werden“, seufzt die Mama, die der Tochter die ganze Zeit intensiv zur Seite steht: „Sie gibt sich aber selbst nicht auf, will nach der Matura unbedingt Medizin studieren und dann in der Forschung tätig sein.“ Den Schulunterricht kann Julie großteils online absolvieren. Die Abschlüsse hat sie alle grandios geschafft.

Ungewisse Zukunft
Derzeit laufen noch Chemos, am 30. November fällt die Entscheidung, wie es weitergeht. „Weil ihr Krebs gar so aggressiv ist, könnte es sein, dass noch mehr Therapien nötig sind. Doch wir sind alle ganz, ganz fest davon überzeugt, dass noch alles gut wird!“

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