Alte Sage

Werfener wollen den„Berggeist“ sichtbar machen

Salzburg
21.10.2022 07:00
Eine Sage meint: Im Gebirge oberhalb von Werfen haust ein Geist. Bewohner erforschten das Phänomen.

Er war ein strenger Zeitgenosse. So streng, dass die Leute noch lange nach seinem Tod große Angst vor ihm hatten.

Der erzbischöfliche Pfleger und Kämmerer Anton Sauter amtierte um 1800 in Werfen, 1807 verunglückte er im winterlichen Gebirge tödlich. Um sein Ableben ranken sich Mythen, die es gar in ein Pongauer Sagenbuch geschafft haben. „Der Sauter is heraußt“ handelt von unheimlichen Begebenheiten im Noibirg – das ist ein dem Hochköniggipfel benachbartes Felsmassiv. Dort soll der Geist von Anton Sauter sein Unwesen treiben.

Bei guten Lichtverhältnissen erscheint mitunter tatsächlich sein Bild: eine Figur, ähnlich der eines Wettermännleins. „Der Pfleger Sauter von Werfen“ flüstern die Leute dann, und viele verbinden das Auftreten des Gespenstes mit einer Wetterveränderung. „Das Wetter schlagt um“, prophezeien sie, „der Sauter steht heraußt!“

Forscher wollten bereits um 1880 wissen, was hinter diesem Naturphänomen steckt. Sie fanden heraus, dass es sich bei dem „Geist“ um das Schattenbild einer Felskulisse der Gipfelwand des Ochsenriedelkopfes handeln müsse. Es ist nur bei einem bestimmten Stand der Sonne und einer gewissen Bewölkung zu sehen.

Der „Sauter“ geriet zunehmend in Vergessenheit – der Werfener Herbert Deutinger will das ändern. Er beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Sage. Zusammen mit Kollegen der Bergrettung macht er sich heute, Freitag, zu dem mystischen Platz auf. Sie beleuchten den „Geist“, so soll das Naturschauspiel auch im Tal ab 18 Uhr zu sehen sein. „Wir hoffen auf gutes Wetter“, sagt er. Der Parkplatz der Eisriesenwelt ist der Treffpunkt zum gemeinsamen „Geisterschauen“.

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