Unglaublich! Während in Linz gerade zwei Fußball-Arenen für mehr als 100 Millionen Euro errichtet werden, verfällt mit dem Stadion in Vöcklabruck die Ex-Trainingsstätte von Andreas Berger immer mehr. Weil sich die Sportpolitik nicht über 200.000 Euro einig wird . . .
Wenn ein politisch seit drei Jahren abgesegnetes Leichtathletik-Projekt finanziell und damit sportlich nicht aus den Startblöcken kommt.
Die Rede ist von dem 1979 eröffneten Stadion Vöcklabruck. In dem einst Österreichs ewiger 100m-Rekordhalter Andreas Berger für seine seit 1988 nicht unterbotene Bestzeit von 10,15 Sekunden trainiert hat – das heute aber ein wenig an den Bette-Midler-Ohrwurm „From A Distance“ erinnert. Denn aus einer gewissen Entfernung und Distanz wirkt die Arena, in der einst auch der Zweitliga-Fußball gerollt ist, auf den ersten Blick durchaus noch immer schmuck. Von der Ehrentribüne leuchten etwa sogar massenhaft rote Blumen.
„Weil unsere 25 Jahre alte Zeitnehmung keine Tausendstel messen und keine Zielfotos machen kann, entspricht die nun nicht mehr den Vorschriften.
LCAV-Obmann Walter Regl
Bei genauerem Hinsehen wirkt aber vieles längst verwelkt oder wie die Hürden sogar schon ziemlich verrostet. Im Gegensatz zur einmal sanierten Laufbahn. Auf die aber trotzdem keine Limits mehr „getrommelt“ werden. „Weil unsere 25 Jahre alte Zeitnehmung keine Tausendstel messen und keine Zielfotos machen kann, entspricht die nun nicht mehr den Vorschriften“, erklärt Walter Regl.
Zeitnehmung untauglich
Der seit 40 Jahren beim LCAV ist, seit zehn Jahren in dessen Vorstand, seit dem Vorjahr Obmann. Regl ächelt, als er dieser Tage knapp 80 Kindern beim Training zusieht. Zumal die Kleinen große Begeisterung zeigen. Weil sie noch nicht verstehen, dass es hier im Vorjahr noch fünf LA-Meetings gegeben hat, heuer aber nur noch ein kleines.
Vieles ist kaputt
Weil eben nicht nur für die Zeitnehmung die Zeit schon abgelaufen ist:Auch der Abstoßring der generell bröckelnden Kugelstoß-Anlage entspricht nicht mehr den Vorschriften.
Das Fatale an der Situation: Diese Mängel sind Klub, Verband, Stadt und Land seit Jahren bekannt! Was auch der Grund ist, warum auch Vöcklabruck 2019 in das unter dem Titel „Leichtathletik-Offensive“ laufenden Projekt des Landes aufgenommen worden ist, das sportpolitisch kurz nach der Absegnung der beiden Linzer Stadion-Neubauten ins Leben gerufen worden ist.
Geld als Knackpunkt
Doch seither? Diskutiert man in Vöcklabruck über die Kosten, deren absolute Untergrenze bei 200.000 Euro liegt und von denen die 12.500-Einwohner-Stadt 25 Prozent tragen müsste. Was dieser jedoch zu viel ist! Und alles andere dem Land. Da half es bisher nicht einmal etwas, dass LCAV-Chef Regl sagt: "Auch wir als Klub wären bereit, uns finanziell zu beteiligen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.