Acht Jahre danach

Wienerin überfallen: Zufallstreffer entlarvt Täter

Gericht
17.10.2022 16:00

Acht Jahre lang blieb ein gemeiner Angriff auf eine Wiener Pensionistin in ihrer Wohnung unaufgeklärt. Jetzt blickte die Frau einem der beiden Täter vor Gericht in die Augen.

„Ich möchte mich entschuldigen. Ich bereue das zutiefst, und es tut mir sehr leid“, wandte sich im Wiener Landesgericht der Angeklagte an sein Opfer. Die 76-Jährige nahm die Reue ruhig zur Kenntnis, blickte den Täter bei seinen Worten direkt an. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, was die zierliche Dame durchmachen musste.

24 Stunden im Schlafzimmer eingesperrt
Am 19. Februar 2014 wurde sie in ihrer Wohnung in einem Wiener Innenbezirk von zwei maskierten Männern brutal überfallen. Als Frau T. ihren Peinigern die Tür öffnete, hielten die Räuber ihr eine Pistole vor, später auch ein Messer an den Rücken. Sie stießen die Pensionistin zu Boden, würgten sie mit einem USB-Kabel und knebelten sie. „Dann öffnete einer der beiden Täter den Tresor und nahm Schmuck im Wert von 750.000 Euro an sich. Ihr Opfer zerrten sie ins Schlafzimmer, sperrten die Türe zu und ließen es zurück“, führte die Staatsanwältin aus. Erst 24 Stunden später wurde Frau T. befreit.

Zitat Icon

Dann öffnete einer der beiden Täter den Tresor und nahm Schmuck im Wert von 750.000 Euro an sich. Ihr Opfer zerrten sie ins Schlafzimmer, sperrten die Türe zu und ließen es zurück.

Die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer.

Angeklagter kennt Namen des Mittäters nicht
Acht Jahre nach der grausamen Tat führte ein DNA-Zufallstreffer zu einem der beiden Täter; dieser musste sich am Montag vor der Richterin verantworten. „Mein Mandant ist geständig. Er war zum Tatzeitpunkt dem Suchtgift ergeben und litt unter chronischem Geldmangel", führte Verteidiger Mirsad Musliu aus. An den Nachnamen seines Mittäters will sich der Angeklagte nicht erinnern können - nur dass sein Auto ein serbisches Kennzeichen hatte, weiß er noch.

Acht Jahre Haft, nicht rechtskräftig
Nach kurzem Prozess wurde Herr L. des schweren Raubes und der Freiheitsentziehung schuldig gesprochen und zu acht Jahren Haft verurteilt. Obwohl der 35-Jährige vom Beutekuchen damals angeblich mit nur 1000 Euro abgespeist wurde, muss er seinem Opfer 389.352 Euro zurückzahlen. Nicht rechtskräftig.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele