Liebe machte blind

Akademiker überwies ein Vermögen an Prostituierte

Tirol
29.09.2022 06:00

Offenbar schwer verliebt, griff ein honoriger älterer Herr für die mutmaßlich erfundenen Geschichten einer 34-Jährigen tief in die Tasche. Nun stand die Dame wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges vor dem Landesgericht Innsbruck. Sie sprach eher von „Geschenken“.

Liebe macht manchmal wirklich blind. Dieses Eingeständnis wird sich ein gebildeter älterer Herr zuletzt wohl selbst gemacht haben. Denn der Akademiker stieß in einem Rotlicht-Etablissement auf eine Rumänin (34). Aus dem stundenweisen Liebesspiel wurde nach einigen Wochen eine Art Beziehung.

„Er hat sich in sie verliebt und es ging um eine gemeinsame Existenz“, erklärte der Verteidiger am Landesgericht. Seine Mandantin war wegen gewerbsmäßigen Betruges angeklagt, denn insgesamt soll sie dem rüstigen alten Herrn laut Anklage mehr als 300.000 Euro aus der Tasche gezogen haben.

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Er hat sich in sie verliebt und es ging um eine gemeinsame Existenz.

Der Verteidiger der Frau

Anklage spricht von diversen Vorwänden
„Das Geld war für die Arbeit“, verwies die blond gefärbte 34-Jährige auf die sexuellen Dienstleistungen. Sie stritt aber nicht ab, dass sie für die Überweisungen (auch) diverse Geschichten erzählt hatte. Unter anderem ging es um 52.000 Euro für eine Wohnung in Rumänien, um 25.000 Euro für eine angebliche Tumor-Operation beim Vater der Angeklagten und um 50.000 bis 70.000 Euro für einen Friseursalon - eine Art Lebenstraum für die Frau.

Geld soll beim Zuhälter gelandet sein
Die Angeklagte verteidigte sich damit, dass das Geld gar nicht direkt an sie („Ich habe gar kein Konto“) gegangen sei. Sondern an eine Freundin, die das Geld wiederum an den Zuhälter der 34-Jährigen abtreten musste. Generell soll dieser Zuhälter der Ideengeber hinter den unverschämten Forderungen gewesen sein. Ihr „Schatzi“ sei zwar alt, aber ein guter Mensch.

Auf die Fragen von Richter Andreas Mair ging die Frau nur vage ein, manchmal antwortete sie etwas komplett anderes. Daher musste trotz ihrer anderslautenden Beteuerungen von unzureichenden Sprachkenntnissen ausgegangen werden. Im Oktober wird mithilfe eines Dolmetschers weiterverhandelt.

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