Viele Probleme

In anderen Senecura-Häusern gab es auch Missstände

Salzburg
16.09.2022 07:00

Das Pflege-Drama in Lehen erschüttert Salzburg. Der Betreiber ist profitorientiert - darunter müssen wohl die Bewohner leiden.

Sollte ein gewinnorientiertes Unternehmen Seniorenwohnhäuser betreiben dürfen? Das ist die zentrale Frage, die rund um das Pflege-Drama in Salzburg-Lehen (die „Krone“ berichtete) diskutiert wird. „Senecura ist der einzige Träger im Land Salzburg, der auf Gewinn ausgerichtet ist und nicht gemeinnützig betrieben wird“, sagt der zuständige Landesrat Heinrich Schellhorn. Ihm wäre es am liebsten, wenn die Salzburger Gemeinden ihre Seniorenwohnhäuser selbst betreiben würden.

Vorwürfe auch in Paris ähnlich
Denn: Nicht nur im Seniorenwohnheim in Lehen gab es Missstände – in einem Heim in Paris waren die Zustände Anfang des Jahres ähnlich prekär. Die Vorwürfe klingen dabei bekannt: zu wenig zu essen, zu wenig Hygiene und zu wenig Personal. Das betreffende Pflegeheim wird von dem Unternehmen Orpea betrieben – in Österreich hat das Unternehmen 2015 die Heimgruppe Senecura übernommen. Gleichzeitig ist das Unternehmen an der Börse – und in Salzburg der einzige gewinnorientierte Heimbetreiber.

Auch in Radstadt gab es Probleme
Doch auch in Salzburg ist das Seniorenwohnheim in Lehen nicht die einzige Einrichtung, die Probleme macht. So wurde Ende Juli bekannt, dass die Gemeinde Radstadt das Seniorenheim ab dem neuen Jahr wieder selbst betreiben wird. „Es gab mit dem Betreiber Probleme, außerdem haben sich Angehörige beschwert und auch mit dem Essen gab es ein Thema“, sagt Radstadts Bürgermeister Christian Pewny (FPÖ).

In Zukunft werden Radstadt, Untertauern und Forstau das Heim mit 42 Bewohnern selbst führen. Ein Schicksal, das auch der Stadt Salzburg blüht, sollte das Heim in Lehen doch noch zugesperrt werden ...

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