In Wiener Bäckerei

Beliebtes Käsestangerl als erstes Inflationsopfer

Wien
09.08.2022 18:55

Unternehmer müssen sich in der aktuellen Lage die Schlüsselfrage stellen: Ist es zumutbar, die Produktpreise zu erhöhen und so einen Teil der massiv gestiegenen Rohstoffkosten an die Kunden weiterzugeben? Ist es das nicht, müssen einzelne Produkte eingestampft und aus dem Sortiment genommen werden. Eine Bäckerin aus Wien gibt Einblicke, wie prekär die Lage mittlerweile ist.

Schwierige Zeiten sind angebrochen - nicht nur für die Konsumenten, sondern auch für die Produzenten. So kämpft auch die Wiener Traditionsbäckerin Doris Felber mit den steigenden Rohstoffpreisen.

Käsepreis um 40 Prozent gestiegen
„Wir schauen uns die Zusammensetzung jedes einzelnen Produktes an und kalkulieren.“ Im Herbst stehen Preisanhebungen an, für einzelne Produkte könnte die Inflation sogar das Aus bedeuten, etwa für das allseits beliebte Käsestangerl des Unternehmens: „Seit Februar ist der Preis für den Käse, den wir verwenden, um rund 40 Prozent gestiegen. Rechnen wir die Mehrkosten für Mehl, Salz oder Hefe dazu, müssten wir den Verkaufspreis von aktuell 1,80 Euro auf rund 2,60 Euro anheben. Und das ist für Gebäck zu teuer“, will sie nach dem Sommer endgültig über die Zukunft des Stangerls entscheiden.

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Die hohe Inflation ist eindeutig eine Folge der Klimakrise. Leider wurde viel zu lange weggeschaut.

Doris Felber von der Bäckerei Felber

Unternehmerin sieht Ursache in der Klimakrise
Neben Corona und dem Ukraine-Krieg sieht die Unternehmerin eine Hauptursache für die jetzige Situation: „Eindeutig erste Folgen der Klimakrise. Leider wurde viel zu lange weggeschaut.“

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Wir wollen unsere Kinder gesund ernähren, aber die Lebensmittelpreise lassen dies kaum noch zu.

Eine Mutter in Karenz zur "Krone"

Familien können Kinder nicht mehr gesund ernähren
Indes kämpfen auch die Familien verstärkt mit der Teuerung von Lebensmitteln: „Wir wollen unsere Kinder gesund ernähren, aber die Lebensmittelpreise lassen dies kaum noch zu“, wandte sich eine verzweifelte Mutter an die „Krone“. „Ich bin in der Karenz, und sowohl frisches Obst und Gemüse als auch die Babynahrung werden immer teurer. Wir kommen nicht mehr aus.“

Zucker wurde billiger
Tatsächlich treffen die Preisexplosionen auch die Jüngsten. Babymilch-Nahrung stieg im Juni um 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, Gemüse gar um 13,2 Prozent - während Zucker (minus 9,5 Prozent), Süßwaren (plus 1,6 Prozent) oder Schokoriegel (plus 0,9 Prozent) günstig bleiben.

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