„Angeknackst“. Werner Kogler, der grüne Vizekanzler - eine steinharte Nuss für Interviewer. Und damit meist auch für die Leser oder Seher - je nach Medium, in dem das Interview veröffentlicht wird. Der Parteichef der Grünen kommt selten auf den Punkt, unter Interview-Profis ist das längst sprichwörtliche „Kogler-Geschwurbel“ gefürchtet. Wir haben es zur Abwechslung einmal anders probiert. Anstelle hartgesottener, abgebrühter Politik-Journalisten diesmal zwei „Krone“-Praktikanten. Marie Andorfer und Samuel Bahr sind beide 16 Jahre alt, somit fast 40 Jahre jünger als der Vizekanzler. Was wollen zwei politisch interessierte Schüler von diesem Mann wissen? Etwa, ob Cannabis legalisiert wird, weil Kogler vor drei Jahren davon gesprochen hatte, dies werde bis 2024 passieren. Seine Antwort - ausweichend. Sie wollen wissen, ob er jemals bereut habe, mit der ÖVP eine Koalition geschlossen zu haben. Die Antwort - ausweichend. Ob es Österreich gelingen werde, wie beschlossen ab 2030 nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen zu liefern? Man könnte die ausweichende Antwort sehr frei zusammenfassen unter „Ja, eh, wenn‘s geht“. Dann wollen die beiden Redaktionspraktikanten von Werner Kogler noch wissen, ob man Politikern noch vertrauen könne. Die Antwort darauf liefere ich Ihnen im Wortlaut: „Ich gebe Ihnen recht, das Vertrauen ist da oder dort angeknackst. Und zugegeben, in der Kommunikation gibt es sicher das ein oder andere, was man verbessern kann.“ Was sagt er da? „Angeknackst“. Achja, was er auch sagt (in Bezug auf die Koalition): Das Schlimmste in der parlamentarische Demokratie sei, wenn man den Kompromiss denunziere. Und wörtlich: „Das ist alles nicht einfach, das ist richtig.“ Wer kann sich noch an den klar und meist messerscharf und beinhart formulierenden Oppositionspolitiker Werner Kogler erinnern?
Schnauze voll. Über „Krone“-Postler Michael Jeannée hat jeder seine Meinung. Die einen lieben ihn und lesen ihn jeden Tag, die anderen hassen ihn - und viele von ihnen lesen ihn trotzdem jeden Tag. Und andere finden ihn manchmal gut, manchmal nicht. Seine heutige „Post“ sollte man jedenfalls gelesen haben. Er palavert über die Gerüchteküche in Sachen Nehammer. Jeannée schreibt: „Ham S’ scho ghört? Also der Nehammer, so ein Gerücht, soll… Soll was? Soll die Schnauze voll haben! Sagt wer? Ein schwarzer Insider, der anonym bleiben möchte. Ich habe was anderes gehört. Von wem? Von einem schwarzen Insider, der anonym bleiben möchte. Und was? Der Nehammer soll die Schnauze nicht voll haben. Nicht voll? So ist es. Ganz im Gegenteil. Denn der Nehammer weiß, dass seinen Job eh niemand will, dass er ihm ganz alleine gehört.“ Bei all den aktuellen Nehammer-Gerüchten: Da könnte was dran sein, dass kaum jemand in Zeiten wie diesen so verrückt sein wird, Nehammer als ÖVP-Chef und Kanzler beerben zu wollen. Oder doch?
Kommen Sie gut durch den Mittwoch!
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