Vier Szenarien sieht der bereits vor Wochen angekündigte und am Dienstag aufgetauchte Varianten-Managementplan der türkis-grünen Bundesregierung vor - und je nachdem, welches Szenario uns trifft, sollen dann entsprechende Konsequenzen folgen. Im „Worst Case“ sogar wieder Lockdowns, allerdings „sollte künftig auf kurze, harte Lockdowns gesetzt werden“. Auch geplant ist, dass sich alle ab zwölf Jahren, die bislang von einer Infektion verschont wurden, vier bis sechs Monate nach der dritten Impfung schon den vierten Stich holen können.
Die vier beschriebenen Szenarien orientieren sich an der Entwicklung der Pandemie - sowohl weltweit, also auch im eigenen Land:
„Plausible Einschätzung aus heutiger Sicht“
In dem Papier wird betont, dass es sich bei diesen Szenarien um „plausible Einschätzungen aus heutiger Sicht, deren Eintrittswahrscheinlichkeit nicht quantifiziert oder an einzelnen Parametern festgemacht werden kann. Ebenso ist es möglich, dass die künftige tatsächliche Entwicklung der Pandemie einen anderen Verlauf nimmt oder es aber zu einem Übergang von einem Szenario in ein anderes kommt“. So weit, so gut.
Wer wann wie getestet wird, soll übrigens auch vom jeweiligen Szenario abhängen. Während im Idealfall nur noch bei Symptomen getestet werden soll, werden ab Szenario 2 („Günstiger Fall“) Verdachtsfälle und Kontaktpersonen getestet, außerdem soll es hier ein kostenfreies Angebot von fünf PCR-Tests und fünf Antigen-Tests pro Monat geben. Bei den Szenarien 3 und 4 plant man eine nicht näher konkretisierte „Erweiterung der settingspezifischen Testmöglichkeiten“.
Keine Anzeigepflicht mehr bei „Idealfall“
Brisant: In Szenario 1 wäre Covid-19 keine anzeigepflichtige Krankheit mehr, es bestünde auch keine Absonderungspflicht und auch keine Verkehrsbeschränkung für positiv getestete Personen. Erkrankte Personen befinden sich aber sehr wohl wie bei allen anderen Erkrankungen im Krankenstand. Bei Szenario 2 setzt man lediglich auf Verkehrsbeschränkungen, erst ab Szenario 3 müssen sich Infizierte wieder isolieren.
Vierter Stich für alle ab zwölf Jahren
Weiterhin aufrechterhalten will man das kostenfreie Impfprogramm, unabhängig von der jeweiligen Entwicklung. Auch soll ab Herbst 2023 wieder bundesweit gegen Grippe geimpft werden - hier ist dann allerdings die Rezeptgebühr fällig. Kinderimpfungen bleiben gratis. Ab Szenario 2 soll es dann wieder vermehrt Aufrufe zur Impfung geben. Generell will man all jenen ab zwölf Jahren, die bislang keine Corona-Infektion durchgemacht haben, auf Wunsch den vierten Stich anbieten. Die Sicherstellung von genügend Impfstoff, aber auch die Auslieferung von Corona-Medikamenten soll weiterhin zentral erfolgen.
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