Dominic Thiem hat sich am Donnerstag im Achtelfinale des ATP-250-Turniers in Gstaad wie in Baastad ins Viertelfinale gekämpft. Der Ex-Weltranglisten-Dritte besiegte den Argentinier Federico Delbonis nach 1:55 Stunden mit 7:6(5),6:3 und spielt sich damit weiter gut für seine Rückkehr nach Kitzbühel kommende Woche ein. Thiem trifft am Freitag erstmals auf Überraschungsmann Juan Pablo Varillas. Der peruanische Qualifikant besiegte Roberto Bautista Agut (ESP-3) 7:6(3),7:5.
Der 28-jährige Thiem, der kommende Woche erstmals seit 2019 wieder beim Generali Open antreten wird, verbessert sich damit zumindest um weitere 43 Plätze im ATP-Ranking und wird um Position 231 aufscheinen. Sollte er in der Schweiz das Semifinale erreichen, dann kehrt Thiem in die Top 200 zurück.
„Der Schlüsselmoment war definitiv der abgewehrte Satzball mit dem Rückhand-Passierball“, gestand Thiem noch auf dem Platz dem trotz des frühen Beginns (10.30 Uhr) schon recht zahlreich erschienenen Publikum. „Ich habe das gesamte Match gut gespielt. Den ersten Satz hatte ich unter Kontrolle, aber dann habe ich nicht gut aufgeschlagen, als ich auf den Satz serviert habe“, resümierte Thiem.
Ein Sieg, der ihm sehr wichtig war. „Jeder Sieg ist jetzt so wichtig“, atmete der Lichtenwörther durch. Im Tiebreak habe er „gute Energie“ aus seiner Box bekommen. „Die wussten auch, dass der erste Satz wichtig ist. Ich komme vom Baastad-Viertelfinale, und ich wollte das wirklich in Gstaad bestätigen. Ich habe wieder zwei Matches gewonnen, das bedeutet mir viel, und ich brauche auch wirklich die Ranking-Punkte“, sagte Thiem.
Für Thiem war es von Beginn an gut gelaufen, nach einem Break zum 4:2 lag er im ersten Satz schon mit 5:2 voran. Doch ein 0:40 bei 5:3 bei eigenem Aufschlag konnte er dann doch nicht aufholen, vor allem weil Delbonis beim letzten der drei Breakbälle ein unerreichbarer Netzroller half. Delbonis glich in der Folge auf 5:5 aus und fand im Tiebreak bei 6:4 zwei Satzbälle vor. Ein in dieser Phase hadernder und schimpfender Thiem fing sich aber und nutzte seinerseits nach 66 Minuten den ersten Satzball zum 7:6(6). Es war seit Baastad das fünfte Tiebreak und auch das fünfte gewonnene.
Im zweiten Durchgang bedeutete ein Break zum 2:1 die Vorentscheidung für den US-Open-Sieger 2020. Thiem übernahm nun immer mehr das Kommando, Delbonis wurde zudem fehlerhafter, und so freute sich Thiem über seinen vierten Sieg in fünf Matches. Es war im dritten Duell mit Delbonis der dritte Sieg.
„Für mich war es von den Schlägen her das beste Match seit ich das zweite Mal zurückgekommen bin. Ich habe mich wirklich wohl gefühlt, sowohl von der Rückhand- als auch von der Vorhand-Seite her. Das einzige war, dass mich der erste Aufschlag ein bisserl verlassen hat, aber das ist okay“, meinte Thiem später im Mediengespräch. Im Vergleich zum Auftaktmatch geholfen habe ihm aber auch, dass es rund zehn Grad kühler gewesen ist. „Da fliegen die Bälle nicht so weit, also bin ich viel besser ins Match reingekommen.“
Ob er nun schon wieder reif auch für den Titel sein könnte? „Mal schauen. Natürlich muss ich mich daran gewöhnen, ein Match nach dem anderen so zu spielen.“ Es liege da weniger an der vorhandenen körperlichen Fitness. „Eher den Fokus zu halten, daran muss ich mich noch besser gewöhnen.“
Noch nicht ganz entschieden hat Thiem über seinen genauen Turnierplan nach Kitzbühel bzw. vor den US Open. „Cincinnati ja, Montreal entscheide ich je nachdem wie ich hier und in Kitz spiele. Dann Winston-Salem vielleicht.“ Bei den US Open spielt er „auf jeden Fall“. Cincinnati geht ab 14.8. in Szene, Montreal eine Woche davor ab 7. August und Winston-Salem in der Woche vor den US Open. Das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres beginnt am 29. August.
Zuvor ist aber Gstaad in Gedanken des 17-fachen ATP-Siegers und vierfachen Major-Finalisten. Gegen Varillas geht es im Duell Rot-weiß-Rot gegen Rot-weiß-Rot um 90 ATP-Punkte und 27.885 Euro Preisgeld. Und für Thiem um den nächsten großen Schritt auf dem Weg zurück in die Spitze.
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