15 Jahre lang waren der heute 35-Jährige Angeklagte und seine 31-jährige Ex-Frau ein Paar. Doch sein Temperament brachte einen Bosnier jetzt auf die Anklagebank - der Vorwurf lautete Nötigung.
Die anfängliche Liebe manifestierte sich in zwei gemeinsamen Kindern, die der Angeklagte kaum noch sieht. Doch irgendwann wurden die Streitereien mehr und schließlich stand die Scheidung im Raum.
Finanziell schwer angeschlagen und mit den Nerven am Ende ließ sich der Familienvater bei zwei Telefonaten dazu hinreißen, der Frau sinngemäß (eine wörtliche Übersetzung aus dem Bosnischen ist gar nicht möglich) mit „Blut bis zu den Knien“ und dass er mit einer „Waffe vorbeikommen“ (dabei verwendete er das Wort „Waffe“ aber eben nicht wörtlich) werde, zu drohen. Das Opfer erstattete Anzeige, die Staatsanwaltschaft klagte „Nötigung“ an.
Mit Situation überfordert
Beim Prozess in Eisenstadt führten Richterin und Staatsanwältin das Verfahren mit viel Fingerspitzengefühl. Der Angeklagte war gegenüber seiner früheren Partnerin niemals gewalttätig und ist auch nicht vorbestraft.
Die ganze Situation sei ihm einfach über den Kopf gewachsen. Nachdem der 35-Jährige die Verantwortung für seine Tat übernahm, schlug die Richterin eine Diversion vor. Er muss 100 Euro an sein Opfer und 150 Euro an die Staatskasse zahlen. Wenn sich der Beschuldigte ein Jahr lang nichts mehr zuschulden kommen lässt, wird das Verfahren endgültig eingestellt und ihm bleibt eine Vorstrafe erspart.
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