Ministerin fixiert

ÖBB übernehmen die Bahn-Infrastruktur der GKB

Steiermark
01.07.2022 16:47

Seit fast einem Jahr liegt das Thema auf dem Tisch, nun ist es fix: Die Infrastruktur der steirischen Bahngesellschaft GKB wird von den ÖBB übernommen! Keiner der weit mehr als 400 Mitarbeiter soll abgebaut werden.

Am 15. September des Vorjahres standen die Züge still: Die Belegschaft der GKB versammelte sich in Graz, die Sorgen waren groß. Kurz davor wurden Pläne bekannt, die Infrastrukturgesellschaft der GKB - salopp formuliert: das Streckennetz - in die ÖBB einzugliedern. Das wäre „der Anfang vom Ende des Traditionsunternehmens“, befürchtete damals der (mittlerweile verstorbene) Betriebsratschef Helmut Koch.

Schon damals war man im Klimaschutzministerium unter Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) um Beruhigung bemüht: Kein Mitarbeiter würde abgebaut werden, die Marke GKB bleibe erhalten. Eine finale Entscheidung wurde für Jahresende angekündigt - es dauerte aber weitere sechs Monate.

Eingliederung dauert mehrere Monate
Am Freitagnachmittag wurde nun grünes Licht gegeben. Zusammen mit dem Finanzministerium habe man die Entscheidung getroffen, heißt es aus Gewesslers Ressort. Der Infrastruktur-Part der Graz Köflacher Bahn (mit etwa 200 der 470 Mitarbeiter) wird in die ÖBB eingegliedert, dieser Prozess wird mehrere Monate dauern.

Warum der Schritt? Nun, beide Unternehmen sind zu 100 Prozent im Besitz des Staates. Bei den GKB stehen auf ihren beiden Strecken zwischen Graz und Köflach bzw. Graz und Wies-Eibiswald Investitionen von Hunderten Millionen Euro an. Der größte Brocken ist die Elektrifizierung der Strecke - in wenigen Tagen fällt hier der offizielle Startschuss. Zudem sollen (gefährliche) Eisenbahnkreuzungen in Graz durch Unterführungen gesichert werden, auch neue, modernere Waggons und Züge sind geplant.

Jobgarantie für alle Mitarbeiter
Gerade im Bereich Elektrifizierung und Digitalisierung würden die ÖBB über viel Expertise verfügen, die Zusammenführung bringe daher mehr Effizienz, heißt es aus dem Klimaministerium. Betont wird abermals, dass die Marke GKB erhalten bleibt und alle Mitarbeiter ihren Job behalten.

In der Belegschaft sei die Stimmung schon seit einem Jahr „durchwachsen“, heißt es vom Betriebsrat. Schriftliche Informationen aus dem Ministerium fehlen noch, man werde jedenfalls versuchen, das Beste für die Mitarbeiter in den Verhandlungen herauszuholen. Eine große Unsicherheit ist etwa, ob sie in der Region (Graz, Weststeiermark) bleiben können. Das Ministerium versprach am Freitag, „auch auf das private Umfeld der Mitarbeiter Rücksicht zu nehmen“.

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