Kleinkraftwerk

Ausufernde Bürokratie hemmt Wasserkraft-Betreiber

Oberösterreich
30.06.2022 08:00

Das Kleinkraftwerk von Walter Stadlbauer (57) liegt idyllisch eingebettet im Rodltal bei Eidenberg. Sieben Jahre hat es gedauert, bis kürzlich die behördliche Endabnahme erfolgte. Eine Zeitphase, die den Unternehmer enorm viel Kraft, Geld und Nerven kostete. 

„Man kriegt den Eindruck, dass Wasserkraftwerke eigentlich unerwünscht sind. Ständig bekommt man nur Prügel vor die Füße geworfen – und wird als Bittsteller behandelt“, so Stadlbauer. Die kalkulierten Investitionskosten von 670.000 € stiegen – auch wegen erheblicher Auflagen – auf 840.000 Euro. Mehrkosten, die ihn fast zur Aufgabe gezwungen hätten. „Über 20 Auflagenpunkte hat man mir vorgeschrieben, allein der Fischaufstieg hat gut 80.000 € gekostet und musste nach der Besichtigung wieder umgebaut werden.“

„Energiekrise offenbar zu klein“
Wegen der für die Rodl vorgeschriebenen Restwasserdurchlaufmenge von 300 Litern pro Sekunde erzeugt das Kraftwerk Achleiten derzeit nur Strom für 100 Haushalte, 150 könnten es sein. Auch Ansandungen dürfen aus Naturschutzgründen nicht ausgebaggert werden. Eidenbergs Ortschef Adi Hinterhölzl: „Die Energiekrise ist in Österreich offenbar noch viel zu klein, um ein Umdenken für sauberen Strom herbeizuführen!“

„Krone“-Kommentar: Fahrlässige Vergeudung von Energie

(Bild: Krone KREATIV/Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Wer vom Almsee bei Grünau entlang des Alm-Flusses bis zu dessen Mündung in die Traun wandert, kommt an 48 Kleinkraftwerken vorbei. Diese fallen kaum auf und sind meist gut in die Landschaft integriert. Wer die Rodl entlangmarschiert, stößt hingegen selten auf solcherart Energiegewinnungsanlagen.
Natürlich sind Flüsse ohne künstliche Einbauten in jedem Fall idyllischer. Doch anstatt ernsthaft zu überlegen, Kohlekraftwerke wieder in Gang zu setzen, sollte man vorher doch bitte versuchen, grüne Energieformen wie die Wasserkraft zu maximieren. Das nicht zu tun, wäre eine Vergeudung natürlicher Ressourcen.

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