Noch keine Maßnahmen

„15.000 Neuinfektionen werden nicht der Peak sein“

Politik
22.06.2022 10:31

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) rechnet damit, dass der aktuelle Anstieg der Corona-Neuinfektionen weiter anhält. Man werde nun „Richtung 10.000, 15.000 Neuinfektionen pro Tag“ gehen, dies sei aber erwartbar gewesen, sagte er am Mittwoch. Die Regierung werde diese Woche aber keine neuen Maßnahmen verhängen, sondern setze weiter auf „Eigenverantwortung“. Sollte es zu einem weiteren Anstieg kommen - was erwartet wird -, sei die Wiedereinführung der Maskenpflicht jedoch möglich.

Dass die täglichen Neuinfektionen weiter nach oben klettern, ist für Rauch relativ klar, wie er beim „Doorstep“ vor der Ministerratssitzung verdeutlichte: Die 10.000 oder 15.000 „werden nicht der Peak sein“, so der Gesundheitsminister. Wie weit die Ansteckungszahlen in dieser Welle raufgehen könnten, sei „offen“, das traue er sich nicht zu sagen.

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Die 10.000 oder 15.000 tägichen Neuinfektionen werden nicht der Peak sein.

Gesundehietsminister Johannes Rauch

Derzeit seien aber noch keine neuen Schritte angezeigt: „Wir werden aktuell heute keine neuen Maßnahmen verhängen“, so Rauch. „Weil sich die Situation so darstellt in den Spitälern, dass wir keine dramatische Veränderung feststellen. Wir setzen weiterhin darauf, dass die Menschen eigenverantwortlich Maske tragen, wo es besonders angezeigt ist“ - etwa in Innenräumen.

Maske vor Comeback
Ein Comeback der Maskenpflicht ist für den Ressortchef aber im Bereich des Möglichen - sofern es zu einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen kommen sollte und die Experten seines Hauses eine entsprechende Empfehlung abgeben. Man habe die Pflicht in einer Situation abgeschafft, „wo es gut möglich war“. Er habe aber schon damals gesagt, man werde das beobachten.

Nach dem Sommer jedenfalls rechnet der Minister ziemlich fix mit der Wiedereinführung dieser Maßnahme: „Im Herbst können wir davon ausgehen, die Maske wiederzuhaben“, sagte er. „Wir gehen davon aus, dass wir auch im Herbst und Winter - europaweit - mit weiteren Wellen zu rechnen haben.“

Weg vom Krisenmodus, hin zum Leben mit Covid
Weitere einschneidende Maßnahmen wie Lockdowns will Rauch aber auch dann vermeiden. „Es wird darum gehen, nach zwei Jahren Pandemie, in einen Modus zu kommen, mit dem Virus zu leben, das heißt auch, ein Stück weit heraus aus einem Krisenmodus zu kommen“. Trotzdem sei darauf zu achten, „dass Vulnerable geschützt sind, aber jedenfalls so, dass ein Leben mit Covid möglich ist.“ Die aktuelle Variante BA.4/BA.5 würde dies von der fachlichen Seite her erlauben.

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Es wird darum gehen, nach zwei Jahren Pandemie, in einen Modus zu kommen, mit dem Virus zu leben, das heißt auch, ein Stück weit heraus aus einem Krisenmodus zu kommen.

Gesundeheitsminister Johannes Rauch

Man habe nach zwei Jahren Pandemie bereits „Kollateralschäden“ in Kauf nehmen müssen, so seien etwa Suizidraten gestiegen. „Mir geht es schon auch darum, Gesundheit nicht nur als Abwesenheit von Covid zu definierten - sondern, wie geht es den Menschen, den Kindern.“ Man werde daher ein Management betreiben, „das in erster Linie auf Selbstverantwortung, auf Eigenverantwortung setzt“.

Für den Herbst rechnet Rauch damit, dass weiterhin die Varianten BA.4/BA.5 dominant sein werden, „die ist eher beherrschbar“. Zwar werde nicht „alles easy“ sein, eine hochansteckende Variante zeichne sich aber auch nicht ab. Man werde möglicherweise mit Maskenpflicht und anderen Settings agieren. „Aber nicht mit Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen - die sehe ich jetzt aktuell nicht“, betonte er noch einmal. Man habe allerdings im Verlauf der Pandemie gelernt, nichts auszuschließen, gab er gleichzeitig zu bedenken.

Impfungen wieder vorantreiben
Der Minister setzt jedenfalls weiter auf die Impfung: „Wir bereiten uns darauf vor, jedenfalls im August, September möglichst viele Menschen zu einer Auffrischungsimpfung zu bekommen.“ Die „gute Nachricht“ sei, dass man damit innerhalb einer Woche einen guten Schutz vor schwerer Erkrankung aufbaue, sagte Rauch. Geplant sei eine entsprechende Impfkampagne in den Betrieben, den Arbeitnehmer-Verbänden, in Arztpraxen, Gesundheitseinrichtung und „bis hinein in Gemeinden und Vereine“.

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