Jahrelang zog die einstige Rotlichtgröße Martin Schabel einen beispiellosen Drogenring auf. Nun landete der Flüchtige neben Tibor Foco auf der Liste der meistgesuchten Verbrecher Österreichs.
Einst soll er als „Drogen-General“ die Rotlichtszene am Wiener Gürtel versorgt haben – nach kurzer Pause stieg der 14-fach vorbestrafte Martin Schabel erneut ins Suchtgift-Geschäft ein. Und dies in einem für Österreich beispiellosen Ausmaß. Mit acht Komplizen betrieb der 50-Jährige von 2018 bis 2020 den professionellen Drogen-Online-Shop „MrBlow“. Er verkaufte mindestens 60 Kilo an diversem „Gift“ (davon 40 kg Kokain) und verdiente geschätzt bis zu fünf Millionen Euro. Geliefert wurde die Ware per Post – verpackt und versendet von einer alten Freundin, einer Ex-Prostituierten (siehe Foto).
Scheinfirmen zum Liefern von Drogen
Martin Schabel überließ nichts dem Zufall und blieb selbst stets im Hintergrund. So stampfte er Scheinfirmen aus dem Boden, über die Verpackungsmaterial organisiert und Drogenlieferungen abgewickelt wurden. Fehler durften sich die Untertanen nicht erlauben - beliebtes Zitat des Bandenbosses: „Sonst gehst im Koffer spazieren.“
Flucht nach Italien und Spanien
Dennoch gelang es den Top-Ermittlern des Bundeskriminalamtes gemeinsam mit den steirischen Kollegen, den Ring zu sprengen. Während die Komplizen ins Netz gingen, gelang dem bewaffneten Martin Schabel aber rechtzeitig die Flucht. Erst in den Italo-Badeort Lignano, von wo aus er weiter nach Spanien getürmt sein soll. Ab da verliert sich die Spur.
Nun gehört der Wiener mit dem Langzeitflüchtigen Tibor Foco zu den zwei international meistgesuchten Verbrechern Österreichs. Anti-Drogen-Boss Daniel Lichtenegger vom Bundeskriminalamt: „Seien Sie vorsichtig - der Mann ist gefährlich und hat nichts zu verlieren. Sollten Sie ihn sehen, bitte sofort die Polizei alarmieren!“
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