Wie alles begann

Eine Zeitreise mit den steirischen White Stars

Nächstes Jahr gibt es das große 60-Jahre-Jubiläum der Band

(Bild: White Stars)

Im kommenden Jahr feiern die White Stars, eine legendäre Musikband aus der Steiermark, ihr großes 60-Jahre-Jubiläum. Und dank einer neuen CD sind die Reischl-Brüder längst Kult.

Wir haben uns mit Walter und Günther Reischl getroffen und uns dabei mit den Helden mehrerer Generationen auf eine emotionale Zeitreise begeben. 1963 hat alles begonnen - zufällig. „Als bei einer Jugendveranstaltung eine Band ausfiel, haben die Leute gesagt: Die Reischl-Buam sollen spielen“, erinnert sich Walter. Weiße Ärztehosen um 78 Schilling (5,50 €) waren schnell gekauft, dazu weiße Hemden - die White Stars (eben mit Walter, Günther und Peter Reischl und „Ehrenbruder“ Joschi Scheucher) waren geboren.

Im Jahr 1963 hat bei den White Stars alles begonnen.

(Bild: White Stars)

1964 wurden die Burschen von Wolfgang Reinprecht, dem Chef des damals größten Tanzlokals der Steiermark, dem Fischerwirt in Gratwein, engagiert. „Wenn die Gendarmerie am Abend kontrolliert hat, habe ich mich mit Joschi am Klo versteckt. Wir waren ja beide erst 15“, schmunzelt Walter. Elf Jahre lang (1974 stieß übrigens Michael Reischl zur Band dazu) spielten die White Stars dort auf - jeden Freitag und Samstag, jedes Mal vor bummvollem Haus. Gar nicht selten wurde das Elternhaus geradezu von Fans belagert.

Für ganz viele Fans waren und sind die White Stars die Größten.

(Bild: zVg)

Eine Million Tonträger verkauft
Es folgte eine einzigartige Karriere: mit 16 Alben, zahlreichen Singles und CDs, mehr als 250 Radiosendungen, mehr als 50 Auftritten in den größten TV-Shows, knapp einer Million verkaufter Tonträger, zahlreichen Auszeichnungen (elfmal Gold, zweimal Platin, einmal Kristall).

Wir sind immer alle ganz normal arbeiten gegangen.

Günther Reischl

Insgesamt bespielten die Reischl-Brüder auf ihren Tourneen, in Festzelten und Hallen an die zwei Millionen Fans. Und Mamas Wunsch wurde stets befolgt: „Wir sind immer alle ganz normal arbeiten gegangen“, betont Günther.

Der größte Erfolg gelang mit „Ich war nie ein Casanova“. „Da sind sie mit dem Platten-Drucken nicht mehr nachgekommen“, schmunzelt Walter. Nach einem Monat gab es dafür Platin - für 50.000 verkaufte Stück.

Vielfach ausgezeichnet: die White Stars.

(Bild: zVg)

Fans rund um die Welt
2017 wurde Abschied von der Bühne gefeiert. In Vergessenheit geraten sind die White Stars aber nie. 121 Fanklubs gibt es, von Südafrika bis Kanada. Rund geht’s auch auf den Social-Media-Kanälen. „Da sitze ich bis zu zwölf Stunden am Tag, um Nachrichten und Anfragen zu beantworten“, erzählt Günther.

Was die Fans so schreiben? „Ganz viele über Erinnerungen an unsere Auftritte, an die gute alte Zeit. Wie etwa: ,Dank euch habe ich meine Frau kennengelernt.’ Oder, dass wir mit unseren Liedern Menschen aus einer Krise, einem Tief rausgeholfen haben.“

Evergreens auf einer CD
Noch heute werden Walter und Günther auf der Straße erkannt. Die Anfragen wegen einer neuen CD wurden zuletzt immer häufiger. Und weil die Liebe zu ihren Fans immer eine hohe Bedeutung hatte, wurden die „Schnulzenkaiser“ ("Wir hatten nie ein fixes Programm, haben immer gespürt, was die Fans wollen.

Wir waren eine lebende Musikbox“) dem Wunsch gerecht: Ab sofort gibt es „Lieben Sie Evergreens?“ - mit 32 der schönsten Oldies und Evergreens von Elvis, Rocco Granata, den Bambis oder Cliff Richard - gespielt und gesungen von den White Stars. Reinhören!