Wie konnte ein Spitalskoch frische Waren im Wert von mehreren Zigtausend Euro veruntreuen? Wer wusste davon - und vor allem wann? Im Krankenhausskandal in Wiener Neustadt gibt es viele offene Fragen. Rote und blaue Landespolitiker fordern daher nun Aufklärung. Und in zumindest einem Fall auf einen Rücktritt.
Die Vorgeschichte ist bekannt: Über viele Jahre soll ein Koch des Landesklinikums Wiener Neustadt Waren für seinen privaten Partyservice abgezweigt haben, außerdem dürften den Patienten teils alte Produkte serviert worden sein. Offenbar ist auch ein weiterer Mann, ein Lagerarbeiter, in den Skandal verwickelt. Beide Beschuldigten wurden von der Landesgesundheitsagentur (LGA) entlassen, als die Causa an die Öffentlichkeit gelangte. Die Gesellschaft erstattete auch Anzeige, und die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ermittelt bereits wegen des Verdachts auf Untreue – es gilt die Unschuldsvermutung.
Freiheitliche fordern Konsequenzen
Das geht den Freiheitlichen aber nicht weit genug: Sie wollen eine restlose Aufklärung. „Dieser Hygiene- und Betrugsskandal muss den Verantwortlichen länger bekannt gewesen sein“, so FP-Obmann Udo Landbauer. Er fordert den Rücktritt von LGA-Vorstand Konrad Kogler. In Richtung der Landeshauptfrau, die als Vertraute des ehemaligen Sicherheitsdirektors gilt, sagt Landbauer: „Dass so ein Skandal vernebelt, vertuscht und zugedeckt werden sollte, kann doch nicht Ihr Anspruch sein?“
Auch Karin Scheele, Gesundheitssprecherin der SP, fordert eine Untersuchung. Sie kritisiert außerdem den zuständigen Landesrat Stephan Pernkopf und spricht hier von einem „möglichen Aufsichtsversagen“.
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