Bruder tritt nach

„Journalist hat einfach sch*** Leistung gebracht“

Fußball International
01.06.2022 08:47

Die Causa rund um das Skandal-Interview von Real-Madrid-Star Toni Kroos nach dem gewonnen Champions-League-Titel gegen Liverpool (1:0) ging in die nächste Runde. Der 32-Jähirge sprach nun im Podcast „Einfach mal Luppen“ mit seinem Bruder erstmals, wie er die Situation erlebt hatte. Dabei trat Felix ordentlich gegen den ZDF-Mann nach. „Der Journalist hat einfach eine scheiß Leistung gebracht“, so der jüngere der beiden.

Drei Tage ist es nun her, als Toni Kroos beim ZDF-Interview nicht mit seinen fußballerischen Künsten international für Aufsehen sorgte. Der Deutsche hatte also genug Zeit, um sich wieder zu sammeln, und die Situation mit kühlem Kopf zu bewerten.

(Bild: GEPA pictures)

„Staatsaffäre“
„Auf jeden Fall kann man das mit etwas weniger Emotion bewerten. Ich muss aber sagen, dass sich meine Meinung nicht geändert hat, auch ohne Emotion“, wollte der mittlerweile fünffache Champions-League-Sieger das Thema „nicht größer machen, als es eh schon war die letzten Tage“. Dies sei auch nicht seine Absicht.

Anders bewertete dessen als Moderator fungierender Bruder Felix die causa-prima, betitelte diese als „Staatsaffäre“ und trat noch einmal so ordentlich nach: „Der Journalist hat einfach eine scheiß Leistung gebracht in den Moment.“ Die Fragen seien einfach „schlecht“ gewesen. Er hoffe, dass der Reporter seine Leistung reflektiert und zur Erkenntnis kommt: „Das mach ich das nächste Mal anders.“

Toni Kroos (l.), Casemiro (m.), Luka Modric (r.) (Bild: AFP or licensors)
Toni Kroos (l.), Casemiro (m.), Luka Modric (r.)

Felix nimmt Toni in die Pflicht
Der nunmehrige Unterhaus-Kicker nimmt aber auch seinen Bruder in die Pflicht, meint, dass Toni es hätte „charmanter“ lösen können. Das Geschwisterlein verstehe aber auch die Emotion, in der ein anderes Verhalten „unmöglich“ gewesen sei. Der 31-Jährige verglich die Gegebenheit mit seinem Aufstieg mit Union Berlin in die Bundesliga 2019.

Toni Kroos versuchte die Situation zu erklären: „Das war ein Moment, der war wirklich emotional für mich. Das war gleich nachdem ich mit Luka eine halbe Minute auf dem Platz lag und wir uns fast bepisst haben vor Glück, weil wir mit diesem Erfolg, den wir über die Jahre zusammen hatten, gar nicht gerechnet hätten. Und dann hat der Kollege vom ZDF wirklich die Chance ein Interview zu führen, und das dann mit einer zweiten und dritten Frage so kaputt zu machen, das konnte ich einfach nicht verstehen.“

Toni Kroos mit Luka Modric (unten) (Bild: GEPA pictures)
Toni Kroos mit Luka Modric (unten)

„Völlig empathielos“
Insbesondere kreidete er dem Journalisten an, dass dieser „unterschwellig sagen wollte, dass es doch unverdient gewesen war für uns (Real Madrid, Anm.) und dass ich am besten noch erklären sollte, das Liverpool einigermaßen eine gute Mannschaft ist, die uns in Bedrängnis bringen kann, was doch sowieso vorher völlig klar war“.

Als „völlig empathielos“ nahm er die Gesamtsituation wahr. „Ein völlig fehlendes Fingerspitzengefühl“, so Kroos weiter.

(Bild: APA/AFP/OSCAR DEL POZO)

„Erwarte nicht, gefeiert zu werden“
Dass der Weltmeister von 2018 keine kritischen Fragen beantworten wolle, ließ er so ebenfalls nicht auf sich sitzen. Er sei „der Letzte“ der vor solchen Fragen zurückscheut, habe in der Mixed-Zone gar betont, dass Real Madrid „in keinem der K.o.-Runden die bessere Mannschaft war“.

Ebenso erwarte er nicht, vom Reporter drei Minuten gefeiert zu werden. „Weil wenn ich mich hätte feiern lassen wollen, wäre ich an dem Kollegen vorbeigegangen - 50 Meter weiter war die Real-Madrid-Fankurve, da war genug Möglichkeit sich feiern zu lassen“.

Hier das Interview:

Aussprache?
Alles in allem seien die Fragen bei ihm nicht gut angekommen. Das Wort „Scheißfrage“ hätte er „vielleicht weglassen können. Man hätte es bei Drecksfrage lassen können“, scherzte er.

Er habe sogar darüber nachgedacht den Journalisten in den Podcast einzuladen und sich so auszusprechen. Diese Idee sei aber bald wieder verflogen, da der Mann vom ZDF ein Interview gab, sich bekräftigte und die Schuld rein Toni Kroos zuschob: „Als Spieler soll man sich nicht so benehmen.“ Auch seine Kollegen seinen zu dem Entschluss gekommen, verteidigte sich der Reporter selbst weiter.

Thema endlich „beerdigen“
Im Endeffekt sei diese Situation aber für Kroos unwichtig, deshalb habe er sich bis dato nicht zu dem Vorfall geäußert. Auch sein Bruder Felix meint, es sei besser das Thema endlich zu „beerdigen“.

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(Bild: KMM)



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