Interview abgebrochen

ZDF nach Kroos-Ausraster: „Frage war berechtigt“

Toni Kroos links mit seinen Kindern, rechts beim ZDF-Interview der Verzweiflung nahe

(Bild: AP, Twitter.com/ Hoffelini)

Toni Kroos und sein Interview-Abbruch nach dem Champions-League-Finale - die Causa schlägt weiter Wellen. Die „Bild“ hat nun ein Statement der ZDF eingeholt. Tenor: Mehr positiv konnotierte Fragen wären möglich gewesen, aber „die Fragen waren berechtigt“. Was Toni Kroos wohl auch zwei Tage danach nicht so sehen dürfte.

„Du hattest 90 Minuten Zeit, dir vernünftige Fragen zu überlegen, und dann stellst du mir zwei so Sch***fragen“, fauchte der frischgebackene Fünffach-CL-Sieger Kroos ZDF-Reporter Nils Kaben an. Der hatte sich tatsächlich erlaubt, zu fragen, warum Real Madrid gegen Liverpool so in Bedrängnis geraten war (nachdem er zuvor zwei durchaus huldigende Fragen gestellt hatte). Das schmeckte Kroos gar nicht. Sehen Sie hier das Interview in voller Länge:

„Kein Grund, abzubrechen“
Die „Bild“ hakte nach und holte Statements ein. Reporter Kaben würde bedauern, „nicht mehr mit Kroos über positive Emotionen gesprochen zu haben“, heißt es. ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann springt seinem Interviewer zur Seite: „Vielleicht hätte der Kollege noch etwas bei den Emotionen bleiben und ein wenig später zum Kern des Spiel kommen sollen. Grundsätzlich waren die Fragen berechtigt und kein Grund, das Interview abzubrechen.“

In Deutschland zu wenig wertgeschätzt?
Kroos selbst erklärte, er habe „nach einem gewonnenen Champions-League-Finale eher positiv angelegte Fragen erwartet. Hat er nicht so gemacht, fand ich.“ Ob Kroos‘ Frust auch gespeist wurde von der in Deutschland regelmäßig aufkeimenden Debatte um seine wahren Qualitäten? Er spiele zu viele Querpässe, heißt es von Kritikern immer wieder. Vor einigen Monaten rückte sogar Uli Hoeneß aus, um die Fähigkeiten von „Querpass-Toni“ medienwirksam anzuzweifeln - was Kroos wiederum sehr gewieft und eloquent auf Twitter konterte und Honeoeß Expertise als zu schlecht für RTL darstellte.

Apropos Twitter: Toni Kroos reagierte dort auf die Interview-Causa einmal mehr durchaus humorvoll, indem er einen einschlägigen Tweet seines Bruders Felix teilte:

Merke: Bitte keine Sch***fragen mehr an Toni Kroos!