Portrait

Vor dem Raum kommt das Leben

Vorarlberg
15.05.2022 17:00

Er verändert das Gesicht von Gemeinden und schafft neue Arbeits- und Lebensräume: Bernhard Ölz und seine „Prisma-Gruppe“ haben sich der Quartiersentwicklung verschrieben.

In immer mehr Gemeinden, und dies nicht nur in Vorarlberg, ist „Prisma“ in punkto Quartiersentwicklung, Standortlösungen oder „Begegnungsräumen“ präsent. Dass diese sehr unterschiedlich und vielfältig sind, liegt auch am CEO der „Prisma“-Gruppe, Bernhard Ölz. Bezeichnend dafür ist seine Antwort auf die Frage nach seinen Vorbildern: „Menschen mit völlig konträrem Lebensentwurf“.

Sein Lebensentwurf war eher erfolgsorientiert: „Als ich mit 16 in der Großmolkerei Dornbirn einen Ferialjob hatte, wollte ich gleich Direktor der heutigen Vorarlberg Milch werden“, scherzt der gebürtige Dornbirner über seine frühen Ambitionen. Er überlegte es sich dann doch anders und studierte, wie schon sein Vater, an der Universität für Bodenkultur in Wien, wo er sich für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft begeisterte. Und für das Studentenleben: „Die großstädtische Toleranz, der Schmäh, die Kultur und die Beisl-Szene waren eine neue Welt. Es hat mir so gefallen, dass ich noch ein Studium der Betriebs-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften angeschlossen habe.“

Solcherart akademisch gerüstet gründete er - nach Tätigkeiten im Umwelttechnik-Anlagenbau sowie im Management des Vorarlberger Wirtschaftsparks - 1994 „Prisma“ mit einem zumindest hierzulande völlig neuartigen Konzept. "Wie der Name schon andeutet, geht es um ein breites Spektrum an Möglichkeiten, vielleicht auch um das Brechen zu enger Vorstellungen. Konkret erwerben wir größere Grundstücksflächen nach vorheriger Evaluierung auf regionale Potenziale.

Dann gilt unsere Grundhaltung: Vor dem Raum kommt das Leben“, erzählt der Koordinator und Ideengeber von mittlerweile 49 Unternehmen und vier Vereinen in der „Prisma“-Gruppe. Herausgekommen sind dabei Standorte wie der Garnmarkt in Götzis, der Millennium Park in Lustenau oder auch das Stadtwerk in Salzburg. Allerdings: „Die Rahmenbedingungen und das Umfeld müssen passen. Das kann dann schon auch mal länger dauern“, erklärt Ölz, der im privaten Kreis auch gerne den DJ macht, zur eher stockenden Entwicklung in der Bregenzer Seestadt.

Traum von einem Jahr in der Strandbar
An Arbeitsmangel leiden er und sein Team dennoch nicht: „Wir haben über 70 Gebäude an 36 Standorten in Entwicklung oder Umsetzung, zwei Drittel davon außerhalb Vorarlbergs“, freut sich der wohl auch dank ausgiebiger Skitouren sehr jugendlich wirkende 58-Jährige. Und so ist sein Wunsch, „einmal ein Jahr wegzuziehen und eine Strandbar zu betreiben“, wohl ferne Zukunftsmusik, warten doch noch viele vernachlässigte Quartiere - demnächst etwa das Bregenzer Weiherviertel - auf Belebung Powernahrung für den Powermann: Vitaminreiches ist bei Bernhard Ölz stets in Griffweite. Gut so, denn für seine vielen Projekte braucht der Mann Kraftstoff.

Raimund Jäger
Raimund Jäger
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