Corona-Regeln gefallen

Steirische Hüttenwirte erwarten „starke Saison“

Lisi Schleicher (li.) und Maja Ludwig von der Voisthalerhütte am Hochschwab freuen sich auf ihre ersten Gäste der Saison.

(Bild: Schleicher)

Schnee schaufeln, Wasserleitung in Schuss bringen, Bierdepot füllen: Steirische Hüttenwirte haben zur Zeit alle Hände voll zu tun - umso größer ist die Erleichterung über die soeben außer Kraft getretenen Corona-Regeln am Berg. Einer von mehreren Gründen, wieso man heuer eine „sehr starke Saison“ erwartet.

„Wenn das Wasser läuft und die Kläranlage funktioniert, atme ich das erste Mal durch“, sagt Günter Perhab, seit Jahrzehnten guter Geist am Guttenberghaus im Dachsteingebirge. Auf der höchst gelegenen Alpenvereinshütte der Steiermark ist man mit den Vorbereitungen auf die neue Saison jetzt schwer beschäftigt.

Arbeit gibt es genug, denn auf 2146 Metern ist nichts selbstverständlich: „Manchmal wundere ich mich schon, worum mich Gäste fragen“, erzählt der Steirer. „Das Erste ist: Habt’s ein Doppelzimmer? Das Zweite: Wo ist die Dusche? Und dann: Gibt’s ein
W-Lan? Dabei haben wir nicht einmal Wasser hier heroben, wir müssen das Regenwasser sammeln.“

Günter Perhab (59) ist am Montag zu „seinem“ Guttenberghaus aufgestiegen. Bis zum offiziellen Saisonbeginn am 3. Juni hat der beliebte Ennstaler Hüttenwirt alle Hände voll zu tun.

(Bild: Andrea Tupi)

Bis zu 250 Gäste am Tag
Gemeinsam mit seiner Frau und anderen Helfern bespielt Perhab, der am Dienstag seinen 59. Geburtstag begeht, das beliebte Schutzhaus am Fuß von Eselstein und Sinabell. Bis zu 250 Gäste verköstigt man an guten Tagen mit Bergsteigergröstl und Hüttenschmarrn.

Die Leute würden schon gerne bis in den übernächsten August reservieren und auch über den konkreten Schlafplatz bestimmen. Das machen wir aber nicht. Die Betteneinteilung erfolgt überhaupt erst vor Ort, wir müssen ja schauen, wer zusammenpasst.

Günter Perhab, Herr über 70 Schlafplätze im Guttenberghaus

Maskentragen am Berg vorbei
Dass die Corona-Regeln nun auch am Berg Geschichte sind, erleichtert den Alltag der Wirtsleute: „Schon allein die Masken haben immer wieder für schlechte Stimmung unter den Gästen gesorgt. Ich bin froh, dass es damit nun vorbei ist.“

Anders als Perhab, der erst am 3. Juni aufsperrt, konnten Lisi Schleicher und Maja Ludwig von der Voisthalerhütte am Hochschwab bereits die ersten Gäste begrüßen. „Aber nur vereinzelt“, berichtet Schleicher. „Putzen, Betten richten und vorkochen, das sind zur Zeit unsere Hauptbeschäftigungen“, lacht die Frau.

Nach einem Jahr Bauzeit ist man nun mit der neuen Schutzhütte fertig, auch das Türschild ist schon da. Die offizielle Eröffnung erfolgt am 15./16. Juli.

(Bild: Schleicher)

Wochenenden schon beinahe ausgebucht
Das Duo registriert - so wie auch viele Kollegen - bereits eine Vielzahl an Reservierungen: „Vor allem die Wochenenden sind in der heurigen Saison schon gut gebucht - das ist ungewöhnlich früh.“

Die Gaststube ist schon warm, und auch in den Schlafräumen wird bald Leben einziehen. Die Buchungslage ist jetzt schon ungewöhnlich gut.

(Bild: Schleicher)

Vermutlich treibt in diesem Fall auch die Neugier so manchen Wanderer in die Höhe: Denn der moderne Neubau wurde soeben erst fertig und sorgte schon im Vorfeld für Gesprächsstoff.