Wie Super Bowl

Miami: Perez freut sich auf „zweites Heimrennen“

Formel 1
05.05.2022 12:01

Der Schauplatz des fünften Rennens der Formel-1-WM hat kulturell sehr viel von Lateinamerika. Rund 70 Prozent der Bevölkerung Miamis sind Latinos, wobei Personen mit kubanischen Wurzeln mit 35 Prozent die größte Untergruppe ausmachen. „Es ist ein toller Markt für die Formel 1 und ich bin sicher, dass eine Menge Lateinamerikaner und Mexikaner beim Rennen sein werden“, freut sich Red Bulls Mexikaner Sergio Perez schon über so etwas wie ein zweites Heimrennen.

Bis zu seinem eigentlichen Heimevent in Mexiko-Stadt, das für seine überschwängliche Stimmung bekannt ist, muss sich Perez noch eine Weile gedulden. Die Formel 1 macht erst Ende Oktober wieder in der mexikanischen Hauptstadt Station. Doch das Heimatgefühl wird sich für Perez schon in Miami einstellen, nicht nur wegen Sprache und Kulinarik. „Es ist sehr nahe zu meiner Heimat, eines Tages werde ich vielleicht sogar hier leben“, ließ der 32-Jährige große Sympathien für die Stadt erkennen. „Hoffentlich werde ich viel Unterstützung bekommen. Es wird ein sehr wichtiges Rennen für unser Team sowohl auf als auch abseits der Strecke sein.“

Perez im Aufwind
Perez liegt nur fünf Punkte hinter seinem Teamkollegen, Weltmeister Max Verstappen, der Zweiter ist. In Führung ist Ferrari-Mann Charles Leclerc, auf den Perez 32 Zähler fehlen. Die Rollenverteilung bei Red Bull ist dennoch klar - Perez muss sich hinter dem Niederländer Verstappen anstellen. Doch im Vergleich zur Vorsaison wirkt der Mexikaner gefestigter, macht weniger Fehler und holte bessere Resultate. Für den Rennstall könnte das im Kampf gegen Ferrari ein entscheidender Vorteil sein. „Sergio Perez ist stärker als letztes Jahr und kann Ferrari dadurch mehr Punkte wegnehmen“, meinte ServusTV-Experte Christian Klien.

Auch an den Qualifying-Resultaten lässt sich der Aufwärtstrend ablesen. „Checo“ Perez hat mit drei Top-drei-Starts bereits so viele wie in der gesamten Vorsaison geschafft. „Ich kämpfe jetzt um Pole Positions und Podiums jede Woche. Das ist toll für die Motivation. Ich will mehr Woche für Woche und freue mich darauf zu sehen, was wir in Miami erreichen können.“

Marina sorgt für Kopfschütteln
An diesem Wochenende feiert die Metropole in Florida ihre mit Spannung erwartete Formel-1-Premiere. Erstmals seit 1984 ist die Motorsport-„Königsklasse“ zweimal in den Vereinigten Staaten zu Gast, im Oktober wird in Austin um WM-Punkte gefahren. Miami ist insgesamt der elfte Austragungsort eines Formel-1-Grand-Prix in den USA. Der erste Auftritt der Rennserie in den Vereinigten Staaten fand schon im Gründungsjahr 1950 statt. In Indianapolis wurde allerdings unter den Regeln für 500-Meilen-Rennen gefahren. Danach folgten neun weitere Gastgeber. Im kommenden Jahr rückt Las Vegas wieder in den Rennkalender - dann wird es wie schon 1982 drei US-Schauplätze in einer Saison geben.

Auf Miami fiebert die Formel-1-Gemeinde schon seit einiger Zeit hin. Die Streckenbauer haben rund um die Heimstätte des Football-Teams Miami Dolphins einen 5,412 Kilometer langen Kurs errichtet. Mit reichlich Entertainment und multikultureller Atmosphäre soll das Wochenende für die Fans zur großen Party werden. Dafür wurde auch ein künstlicher Strand aufgeschüttet. Eher für Kopfschütteln sorgt die kleine Marina, in der die Jachten statt wie in Monte Carlo im Wasser auf meeresblau gestrichenem Untergrund stehen.

Miami ist Super Bowl der Formel 1
„Ich hoffe, dass es ein aufregendes Wochenende wird. Miami ist eine wirklich schöne Stadt und eine interessante Location für einen Grand Prix. Ich glaube, es sind nicht nur wir Fahrer gespannt, sondern auch die Fans“, sagte Verstappen voller Vorfreude. „Ich habe noch nie ein Rennen gesehen, bei dem es so große Nachfrage von Sponsoren und so hohes Interesse von Promi-Gästen gab“, verriet McLaren-Chef Zak Brown, der auf 20 Jahre im Motorsport verweisen kann. „Für mich fühlt sich das wie der Super Bowl an, das größte Ereignis im Jahr.“

Vergleiche mit American Football hätte bei den meisten der bisherigen Formel-1-Gastspiele in den USA wohl niemand gezogen. Über viele Jahre versuchte Chefvermarkter Bernie Ecclestone vergeblich, ein größeres US-Publikum für den in Europa geprägten Sport zu gewinnen. Die beiden Rennen auf dem Parkplatz des „Caesars Palace“ in Las Vegas waren ein Fiasko. Als die Formel 1 in Phoenix gastierte, soll sogar ein zeitgleich in der Stadt angesetztes Straußenrennen mehr Zuschauer angelockt haben.

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(Bild: KMM)



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