Eine ungewöhnliche Opernerfahrung konnte man am Ostermontag im Linzer Schauspielhaus machen: Die dreiteilige „Crossopera“, die von drei Theatern gemeinsam realisiert wurde, feierte dort Premiere. Und zeigte drei radikal unterschiedliche künstlerische Zugänge zur Flüchtlingsthematik. Erfrischend anders!
Modena, Novi Sad und Linz machten, wie berichtet, für das Projekt „Crossopera“ gemeinsame Sache. Heraus kam eine zeitgenössische Oper in drei für sich stehenden Akten: Desillusionierte Flüchtlinge sinken in der ruhigen Komposition „Traum“ von Jasmina Mitrusic an einer schäbigen Bushaltestelle in einen kollektiven Schlaf und finden dadurch zueinander. Ein Flüchtlingspaar sucht mit seinem Kind in „Die Flucht nach Ägypten“ von Valentin Ruckebier (Libretto von Hermann Schneider) Schutz in einem Krankenhaus - entsprechend aufgewühlter und schärfer klingt dieser Akt. Und Möglichkeiten der menschlichen Solidarität in 14 kurze Szenen verpackte Luigi Cinque in seinem eingängigen musikalischen Beitrag „Was weißt du über die Zukunft?“ (Libretto von Sandro Cappelletto).
Gregor Horres vom Landestheater Linz verband als Regisseur die drei Teile zu einem Ganzen, wobei der Erzähler Jakob Kajetan Hofbauer als Anker fungierte. Djordje Pavlovic leitete mit viel Erfahrung die für das Projekt engagierten jungen Musiker und die sechs Darsteller Dalila Djenic (Alt), Evgenija Jeremić (Sopran), Idil Karabulut (Mezzosopran), Strahinja Ðokić (Bass), Eugenio Degiacomi (Bariton) und Florian Wugk (Tenor) meisterten ihre multiplen Rollen mit viel Enthusiasmus. Ein besonderes Projekt!
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