Der US-Satelliten-Internetanbieter Starlink, der zu Elon Musks Raumfahrtkonzern SpaceX gehört, erhöht seine Preise. Ab April werden - mit nur rund einer Woche Vorlaufzeit - zunächst in den USA die monatlichen Gebühren um rund zehn Prozent erhöht, die Empfangs-Hardware kostet ab sofort 600 statt bisher 500 US-Dollar. Grund für die Preiserhöhungen sei die Inflation, erklärt SpaceX.
In einer E-Mail an die Starlink-Kundschaft heißt es, die Preissteigerungen erfolgen „aufgrund exzessiver Preissteigerungen“. Inflation, Chipmangel und der Krieg in der Ukraine sorgen für teurere Komponenten, die Mehrkosten verrechnet man nun den Kunden weiter.
Pikanterweise auch jenen, die erst Kunden werden: Vorbesteller, die auf der Warteliste stehen und bereits eine Anzahlung geleistet haben, zahlen jetzt 100 US-Dollar mehr für die Starlink-Antenne. Immerhin wird Rabatt eingeräumt, was den Aufpreis auf 50 Dollar reduziert. Die monatliche Gebühr erhöht sich in den USA ab April von 99 auf 110 Dollar.
Antenne kostet in Österreich 634 Euro
Die Preise in Europa fallen noch etwas höher aus als in Nordamerika. Für Österreich weist die Starlink-Website Hardware-Kosten in Höhe von 634 Euro aus, hinzu kommen 85 Euro Versandkosten. Als Monatsgebühr werden hierzulande noch 99 Euro ausgewiesen. Es ist aber wohl nur eine Frage der Zeit, bis das angepasst wird.
Vorerst unverändert bleiben die für Firmenkunden gedachten Starlink-Premium-Tarife, die erst vor wenigen Wochen eingeführt wurden und die doppelte Geschwindigkeit zum fünffachen Preis versprechen.
Netzwerk wird noch Milliarden kosten
Überraschend sind die Preiserhöhungen nicht, analysiert das IT-Portal „Heise“. Auch wenn Starlink bereits nutzbar ist, ist das Netzwerk aus Internetsatelliten noch nicht fertig. Derzeit sind rund 1600 Starlink-Satelliten in der Umlaufbahn, Tausende weitere - siehe Video - sollen folgen.
Firmenchef Elon Musk schätzte vor einigen Wochen, dass der Aufbau des Netzwerks noch 20 bis 30 Milliarden US-Dollar verschlingen könnte, anschließend fallen laufende Kosten für die Wartung bzw. den Ersatz ausgefallener Satelliten an.
Zum Massenphänomen wird Starlink wohl ohnedies nie: Das Netzwerk biete selbst im Vollausbau gar nicht die Kapazität, um im großen Stil irdische Kabel- oder Mobilfunkangebote zu ersetzen, rechneten zwei Forscher im Fachmagazin „IEEE Xplore“ kürzlich vor.
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