Steirischer Bericht

Anteil der grünen Energie steigt nicht stark genug

Steiermark
18.03.2022 06:00

Der neue steirischer Energiebericht liegt der „Krone“ vor- mit positiven Tendenzen: So steigt etwa die Stromerzeugung aus Sonnenkraft deutlich. Und dennoch ist noch viel mehr Tempo beim Ausbau gefordert. Ein Beispiel: Noch kommt viel Fernwärme-Gas aus Russland.

In Zeiten, in denen der Ukraine-Krieg Europa noch tiefer in die Gaskrise stürzt und die Ölpreise explodieren, wurde er mit Spannung erwartet, der jährliche weiß-grüne Energiebericht. Das diesmal 66-seitige Dokument, herausgegeben vom Land Steiermark, liefert einen aktuellen Befund, wie es denn bei uns so aussieht in Sachen Stromimporte oder Ausbau von Wind- und Wasserkraft.

Und das sind die wichtigesten Aussagen des Konvoluts, das sich auf 2020 bezieht. Einem Jahr, in dem die Steiermark in zwei langen Lockdowns verharrte und das den Energieverbrauch einbrechen ließ (und zwar um 15 Prozent):

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Erfreulich ist, dass es gelungen ist, die Stromerzeugung aus Sonnenkraft deutlich, nämlich um 17 Prozent, zu steigern.

Umweltlandesrätin Ursula Lackner von der SPÖ

Die Stromerzeugung hierzulande, die seit dem Aus für die Kohleförderung in der Steiermark fast gänzlich aus erneuerbaren Energieträgern stammt, legte um vier Prozent zu - ein Rekord! Weil parallel dazu die Nachfrage Corona-bedingt sank, stieg der Anteil von grüner Energie auf 32 Prozent.

Mehr Tempo beim Ausbau der grünen Energieträger
Die Richtung stimmt also: „Die Stromerzeugung durch Fotovoltaik konnte um 17 Prozent gegenüber 2019 gesteigert werden, die Wasserkraft verzeichnete ein Plus von 9,5 Prozent“, sieht sich die SPÖ-Umweltlandesrätin Ursula Lackner in ihrem Kurs bestätigt. Was es aber nun klar braucht, ist mehr Tempo beim Ausbau.

Wir können Energiebedarf selbst kaum decken
Denn noch immer kann die Steiermark ihren Energiebedarf nur zu einem Viertel aus Eigenproduktion decken: 75 Prozent der Versorgung muss durch Importe bereitgestellt werden. Also durch Einfuhr von Erdöl, Erdgas und Kohle.

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Die Steiermark importiert sehr viel Erdöl und Erdgas aus Russland. Das Gas wird vor allem für die Fernwärme- Versorgung benötigt.

Herbert Paierl, Vorsitzender Verband Photovoltaic Austria

Energie-Experte Herbert Paierl erklärt: „80 Prozent des Gases, das für Fernwärme eingesetzt wird, kommt aus Russland. Den Schluss, den die Politik daraus ziehen muss: Die Steiermark hat Wasser, Wind, Sonne und Biomasse - um unabhängig zu werden, braucht es einen raschen Ausbau!“

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