Noch immer Vermisste

Nach Brand auf Fähre: Passagier lebend gefunden

Ausland
20.02.2022 11:35

Nach dem Brand auf einer Mittelmeer-Fähre ist ein vermisster Passagier lebend gefunden worden. Der Mann soll aus Litauen stammen und hatte mehr als 48 Stunden auf der am Freitag in Brand geratenen Fähre ausgeharrt. Damit gibt es nun wieder Hoffnung, dass weitere Menschen überlebt haben könnten - vermisst werden sieben Bulgaren, drei Griechen und ein Türke.

Am Sonntag war es Feuerwehrleuten gelungen, an Bord der Fähre zu gelangen - zuvor hatten enorm hohe Temperaturen von rund 600 Grad an den Außenseiten des Schiffes den Zugang unmöglich gemacht. Der Gerettete hatte sich offenbar im Bug der Fähre aufgehalten.

Feuer mitten in der Nacht ausgebrochen
Das Feuer auf der Fähre Euroferry Olympia war am Freitag gegen 4.30 Uhr (Ortszeit) ausgebrochen, als sich das Schiff gerade vor der Küste der griechischen Ferieninsel Korfu befand. An Bord der Autofähre befanden sich fast 300 Menschen, unter ihnen 237 Passagiere. Sie sollen in ihren Fahrzeugen auf den Garagendecks geschlafen und dort von den Flammen und der Hitze eingeschlossen worden sein.

Illegale Partys in der Garage?
Die Ursache des Brandes muss noch ermittelt werden. Ein auf der griechischen Insel Othoni lebender Italiener, der nach eigenen Angaben schon Hunderte Male mit der Euroferry Olympia gereist ist - allein achtmal im vergangenen Jänner -, berichtete im Interview mit RAI Radio am Samstag, wie es an Bord oftmals zuging: „In den Garagen wird Feuer gemacht, mit den Autoradios der Lieferwagen wird Musik gemacht und es wird gefeiert und getrunken“, so der Mann. Der Italiener war am Tag des Unglücks nicht an Bord der Fähre.

„Natürlich weiß ich nicht, was die Ursache für dieses Feuer war, aber ich kann bezeugen, dass ich viele Nächte in meinem Auto in den Garagen dieses Schiffes verbracht und viele Menschen gesehen habe, die dort biwakierten“, erzählte der Zeuge.

Reederei weist Spekulationen zurück
Es sei nicht legal, sich in den Garagen aufzuhalten, antwortete Paul Kyprianou, Pressesprecher der italienischen Reederei Grimaldi Lines, Betreiberin des verunglückten Schiffes. „Wir halten uns an die internationalen Vorschriften, Crewmitglieder kontrollieren, dass sich niemand in den Garagen aufhält. Es mag aber sein, dass es Lkw-Fahrer gibt, die die Anweisungen nicht befolgen“, sagte der Grimaldi-Sprecher.

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