Als „Kopierschutz“

Druckerfirma nervt Kunden mit gechipptem Papier

Elektronik
16.02.2022 12:09

Druckerhersteller verdienen ihr Geld weniger mit dem Verkauf der Drucker, sondern oft vor allem mit dem Verkauf überteuerter Verbrauchsmaterialien. Damit Kunden nicht zu billigeren Ersatzprodukten greifen, kommen bei Tintenpatronen und Tonern Chips zum Einsatz, die dem Drucker mitteilen, ob es sich um ein Originalprodukt handelt. In den USA geht ein Hersteller nun noch einen Schritt weiter und bietet gechipptes Papier an, um Kunden die Nutzung billigerer Verbrauchsmaterialien zu erschweren.

Das berichtet die US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF). Sie geißelt konkret den Druckerhersteller Dymo, der sich auf kleine Etikettendrucker spezialisiert hat. Sie drucken im Thermotransfer-Verfahren, brauchen also keine Tinte. Sie benötigen aber Spezialpapier.

Das Verbrauchsmaterial lässt sich der Hersteller teuer bezahlen: 10 bis 15 US-Dollar kostet eine Rolle passendes Papier bei Dymo, von Drittherstellern werden Ersatzprodukte bereits um zwei bis fünf Dollar pro Rolle angeboten.

EFF rät, Hersteller zu wechseln
Mit der billigen Alternative könnte nun Schluss sein: Dymo habe damit begonnen, seine Papierrollen mit RFID-Chips zu versehen, die quasi als „Kopierschutz“ fungieren und den Etikettendruckern mitteilen, ob es sich um Originalpapier handelt. Damit könnte Dymo die Kunden zwingen, nur mehr teures Originalpapier zu kaufen, kritisieren die Bürgerrechtler.

Die EFF empfiehlt Besitzern von Dymo-Etikettendruckern, zu einem anderen Hersteller zu wechseln: Wer häufig Etiketten drucken muss, etwa für den Postversand, und dabei günstigeres Drittherstellerpapier nutzen kann, sollte die Anschaffungskosten schnell ausgleichen können.

Einige Dymo-User haben indes einen Trick entwickelt, um den „Kopierschutz“ auszuhebeln. Sie kleben den RFID-Chip des Originalpapiers einfach auf die Ersatzprodukte.

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