Geld für viele knapp

Immer mehr Steirer können Mieten nicht bezahlen

Steiermark
18.01.2022 06:00

Kurzarbeit oder gar Arbeitsplatzverlust sowie steigende Lebensmittel- und Energiekosten werden für immer mehr Steirer zum Problem. Eine der Folgen: Betroffene können ihre Miete nicht mehr zahlen, was im schlechtesten Fall in einer Delogierung endet. Allein in Graz sind die Mietrückstände um ein Drittel angewachsen.

Nichts geht mehr. So die Kurzbeschreibung einer Lebenslage, in der sich immer mehr Steirer wiederfinden: „Die Anzahl unserer Beratungen ist von 2019 auf 2020 um gut 37 Prozent gestiegen. 2021 haben wir noch einmal ein Plus von 20 Prozent verzeichnet“, sagt Iris Eder, Leiterin der Caritas-Wohnungssicherung.

Zudem seien die Anliegen komplexer geworden, Mietrückstände enorm angestiegen. „2019 hat unsere Beratungsstelle zur Existenzsicherung 250.000 Euro in Zusammenhang mit Wohnen und Energiekosten ausbezahlt. 2020 und 2021 waren es je 400.000 Euro“, weiß die Expertin.

Eigentümer sind oft kulant
Entgegen dem Trend, bedingt durch ausgleichende Maßnahmen und oftmals kulante Wohnungseigentümer, hat sich die Zahl der Delogierungen aber zuletzt reduziert: „2019 gab es 589 Delogierungen in der Steiermark, 2020 waren es 444, 2021 exakt 414“, veröffentlichte die Caritas am Montag die neuesten Zahlen.

Keine Delogierungen vor Weihnachten
Dass die Kurve nun wieder nach oben gehen dürfte, meint Gerhard Uhlmann, Wohnungsamtsleiter der Stadt Graz: „Bei uns finden im November und Dezember traditionell keine Delogierungen statt, da wir das vor Weihnachten niemandem antun wollen.“ Die Bilanzen zeigen aber auch in der steirischen Landeshauptstadt einen eindeutigen Trend an: „Bei unseren stadteigenen Wohnungen haben sich die Mietrückstände von 2020 auf 2021 um ein Drittel auf 401.000 Euro erhöht“, so Uhlmann.

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Man muss aber auch die Eigentümer verstehen, die ja oftmals selber Kredite mit den Mieteinnahmen bezahlen müssen.

Peter Hötzer, Haus- und Grundbesitzerbund

Dass Delogierung jedoch stets der letzte Schritt wären, betont auch Peter Hötzer vom heimischen Haus- und Grundbesitzerbund: „Wir suchen stets im Gespräch Lösungen. Man muss aber auch die Eigentümer verstehen, die ja oftmals selber Kredite mit den Mieteinnahmen bezahlen müssen.“

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