Mehr PCR-Kapazitäten

GECKO: Wohnzimmer-Tests „wenn Qualität ausreicht“

Politik
15.01.2022 18:29

Aufgrund der Dominanz der Omikron-Variante hat sich das Corona-Beratungsgremium GECKO am Samstag mit aktuellen Themen und Fragen zur Pandemie auseinandergesetzt. In dem veröffentlichten „Reporting“ empfehlen die Experten die Test-Priorisierung bei einer Überlastung der PCR-Testkapazitäten. Nachdem im ganzen Land - außer in Wien - ein Engpass bei den Testangeboten besteht, verspricht die Politik nun eine Aufstockung. Auch über eine Rückkehr der Wohnzimmer-Antigen-Schnelltests wird nachgedacht - allerdings nur bei extrem hohen Fallzahlen und entsprechender Test-Qualität.

Voraussetzung für die Wiederaufnahme der weniger genauen Wohnzimmer-Antigen-Schnelltests sei „eine ausreichend gute Qualität der Tests“, heißt es im Report der Experten. Die Anwendung sei bei extrem hohen Fallzahlen dort möglich, „wo PCR-Kapazitäten nicht ausreichen“. Voraussetzung sei eine ausreichende Genauigkeit und Erkennung auch für die Omikron-Variante. Um eine missbräuchliche Anwendung zu vermeiden, müsse eine entsprechende Identifizierung der Testperson sichergestellt sein sowie die Ausstellung eines Zertifikates mit einem QR-Code.

Regierung wird Empfehlungen prüfen
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) sagte, die Bundesregierung werde in einem nächsten Schritt „die von GECKO angeregte Ergänzung der bisherigen Teststrategie prüfen“. „Dort, wo sinnvoll und notwendig, können zum Beispiel Antigentests einen Beitrag zur Entlastung der bestehenden PCR-Testsysteme leisten.“

Jedenfalls aufgreifen will man die Empfehlung für den Test-Ausbau. „Wir werden die PCR-Kapazitäten ausbauen, aber auch dort, wo es notwendig und sinnvoll ist, in den nächsten Wochen zusätzlich auf Antigen-Tests setzen“, bestätigt Bundeskanzler Karl Nehammer. 

„Boostern und testen!“
Die beiden „Schlüssel“ zur Bekämpfung der Omikron-Welle bleiben laut ÖVP-Chef „weiterhin die Booster-Impfungen und umfangreiches Testen“. Nehammer zeigte sich generell zufrieden mit der Arbeit von GECKO: Man habe versprochen, evidenzbasiert zu handeln und die Lage regelmäßig durch die Experten analysieren zu lassen, genau das sei geschehen. Das Gesamtbild zeige, „dass wir es mit einem steigenden Infektionsgeschehen, aber einer niedrigen Hospitalisierung zu tun haben“. Dies hätten die Prognosen so vorhergesagt, „genau so ist es eingetreten“.

Zitat Icon

Die beiden Schlüssel zur Bekämpfung der Omikron-Welle bleiben weiterhin die Booster-Impfungen und umfangreiches Testen.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP)

Landeschefs für „Wohnzimmer-Tests“
Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer wie auch die oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) plädieren für die erneute Zulassung von Wohnzimmer-Tests als Nachweis. Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ist ebenfalls offen für derartige Schritte. Haberlander verweist auf Israel, wo man aufgrund der hohen Infektionszahlen auf die Selbsttests zurückgreifen musste. Um einer Quarantäne zu entgehen, melden dort aber viele Getestete ihre Infektion nicht an die Behörden weiter.

Freitesten weiterhin auch für „Geboosterte“
GECKO kam zudem einstimmig zur Erkenntnis, dass das automatische Auslaufen der Absonderung von Personen mit Booster nach fünf Tagen bei symptomlosem Verlauf nicht infrage käme: Es gebe keine ausreichende Gewissheit darüber, welcher Anteil der positiv getesteten, symptomlosen „Geboosterten“ nach fünf Tagen nicht mehr infektiös ist, so die Experten. Ein Freitesten ist also weiterhin notwendig.

Die generelle Prognose von GECKO, was die Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus angeht, ist übrigens alles andere als rosig: So wird bis 19. Jänner eine österreichweite Inzidenz von bis zu 2500 prognostiziert ...

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