Demografie

Zahlen, Daten und Fakten: Das Land Tirol im Fokus

Tirol
11.01.2022 13:00

Spannende Einblicke zur Entwicklung der Tiroler Bevölkerung liefert eine Publikation des Landes. 2020 gab es einen Zuwachs um 0,3 Prozent. Nur in zwei Bezirken wurde ein Rückgang verzeichnet.

Exakt 760.105 Menschen lebten mit Stichtag 1. Jänner 2021 in Tirol. Das geht aus der von der Landesstatistik herausgegebenen, druckfrischen Publikation „Demographische Daten Tirol 2020“ hervor. Auf mehr als 120 Seiten werden spannende Zahlen und Fakten zur Bevölkerungsentwicklung präsentiert. Daten zu den Geburten, Sterbefällen und Eheschließungen finden darin ebenso Eingang wie zu Einbürgerungen und Migration.

Wie ÖVP-Landesrat Johannes Tratter sagt, ist das gesammelte Material „eine objektive Grundlage für zukünftige Maßnahmen und gesellschaftspolitische Weichenstellungen“.

Bevölkerung wuchs um 0,3 Prozent
Verglichen mit 2019 ist Tirols Bevölkerung im Jahr 2020 um 0,3 Prozent gewachsen. Der Anteil der Frauen ist mit 50,7 Prozent bzw. 385.077 etwas höher als jener der Männer mit 49,3 Prozent bzw. 375.028. Beim Blick auf die neun Bezirke fällt auf, dass nur zwei von ihnen nicht an Bevölkerung zulegen konnten.


Die stärkste Abnahme verzeichnete Innsbruck. Lebten am 1. Jänner 2020 noch 131.961 Personen in der Landeshauptstadt, waren es ein Jahr später nur mehr 131.059, was einem Minus von 0,7 Prozent entspricht.

Größter Zuwachs in Kitzbühel
Der Bezirk Landeck bilanziert mit einem Minus von 0,1 Prozent bzw. 40 Personen, die abwanderten. Indes konnte der Nobelbezirk Kitzbühel mit 0,8 Prozent den größten Zuwachs verzeichnen: 64.676 Einwohner wurden gezählt, um 508 mehr als ein Jahr zuvor. „In den meisten Bezirken ist die Zu- bzw. Abnahme der Wohnbevölkerung nahezu vollständig auf Wanderungsgewinne bzw. -verluste zurückzuführen“, halten die Experten dazu fest. Einen Gewinn durch Geburten gab es lediglich im Bezirk Imst.

Auch spannend: Betrachtet man die Entwicklung über einen Zeitraum von zehn Jahren, so kam es in allen Tiroler Bezirken zu Bevölkerungsgewinnen zwischen 1,1 und 10,7 Prozent. Eine Ausnahme bildet Lienz, wo es ein Minus von 1,3 Prozent gab.

Spitzenreiter bei der Zu- bzw. Abnahme der Bevölkerungszahlen
In 169 Gemeinden (das sind 60,6% von allen damals 279) wurde 2020 eine Zunahme bei der Bevölkerung verzeichnet. In 99 (35,5%) gab es hingegen eine Abnahme, in elf keine Veränderung. Am stärksten wuchs Walchsee mit einem Plus von 5,4% bzw. 105 Personen auf insgesamt 2041. Auf den Plätzen befinden sich die Gemeinden Stanzach, Mötz, Wattenberg, Fendels, Polling, Kaisers, Pflach, Pfaffenhofen und Unterperfuss.

Die größte prozentuelle Abnahme verzeichnete Namlos mit 11% bzw. acht Personen auf 65. Es folgen Spiss, Fiss, Holzgau, Zell am Ziller, Sölden, Ischgl, Oetz, Pians und Kartitsch.

Frauen werden im Schnitt 84,5 Jahre alt, Männer hingegen 80,1
Konträr zum Trend der vergangenen Jahrzehnte ist die Lebenserwartung sowohl für Männer als auch für Frauen in allen Bundesländern - mit Ausnahme Burgenland - im Jahr 2020 gesunken. In Tirol hatten Männer 2020 damit eine Lebenserwartung von 80,1 Jahre (-0,4 im Vergleich zu 2019) und Frauen von 84,5 Jahre (-0,4 Jahre).

Tirol liegt damit aber weiter über dem Bundesschnitt. Nach Altersgruppen eingeteilt umfasst jene der unter 15-Jährigen 110.327 Bürger (51,4% männlich), jene der 15- bis 64-Jährigen 509.565 (50,3% männlich) und jene der 65-Jährigen und älter 140.213 Personen (55,9% weiblich).

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Spannend war, dass die Sterblichkeitsrate der unter 60-Jährigen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückgegangen ist.

LR Johannes Tratter

„In zehn Jahren 30.000 Personen mehr im Land“
Im „Krone“-Interview verrät LR Johannes Tratter (ÖVP), welches Ergebnis ihn am meisten überraschte und wagt einen Zukunftsblick.

Krone:  Welches Ergebnis war für Sie das spannendste?
Johannes Tratter: Spannend war, dass die Sterblichkeitsrate der unter 60-Jährigen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückgegangen ist. Es sind weniger Männer an den Folgen von Unfällen verstorben, was wohl auf die Lockdowns zurückzuführen ist.

Innsbruck und Landeck sind die einzigen Bezirke, die Rückgänge verzeichnen. Wie erklären Sie sich das?
In Innsbruck hat es aufgrund der Mietzinsregelung bei Studierenden weniger Wohnsitz-Meldungen gegeben. In Landeck ist es wohl nur eine Momentaufnahme.

Wie sieht die Prognose für die nächsten Jahre aus?
Laut Statistik Austria ist damit zu rechnen, dass es in den nächsten zehn Jahren 30.000 Personen mehr geben wird, die in Tirol leben. Die Altersstruktur wird sich darüber hinaus weiterhin nach oben verschieben.

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