Nächster Zoll-Hammer?

EU ist bereit, bei US-Autos auf „null“ zu gehen

Wirtschaft
28.07.2025 13:54

Die EU dürfte den USA im Zollstreit auch auf dem Autosektor deutlich entgegenkommen. Aus Verhandlerkreisen heißt es, dass die Einfuhr von US-Fahrzeugen auf den europäischen Markt deutlich verbilligt werden soll. Brüssel sei sogar bereit, auf „null zu gehen“ ...

Autos aus den USA sollen als Teil des Handelsdeals mit US-Präsident Donald Trump künftig zollfrei in die Europäische Union importiert werden können. Das bestätigte eine EU-Beamtin in Brüssel einen Tag nach der Einigung in Schottland laut dpa.

Reuters berichtete hingegen über ein Absenken auf 2,5 Prozent, ebenso unter Berufung auf einen EU-Vertreter. Die EU erhebt bisher auf Autoimporte aus den USA einen Zoll in Höhe von zehn Prozent.

„Wir sind bereit, auf null zu gehen“, sagte die Beamtin laut dpa. Voraussetzung sei allerdings, dass die Vereinigten Staaten sich an ihren Teil der Vereinbarung halten und die aktuell fällig werdenden US-Zölle auf Autoimporte aus der EU von aktuell 27,5 auf 15 Prozent senken.

Die Infografik stellt die wichtigsten Punkte der Zoll-Einigung zwischen EU und USA dar. Der Basissatz für Exporte in die USA sinkt auf maximal 15 % statt 30 %, ohne Gegenzölle der EU. Für Stahl und Aluminium bleibt der Zoll bei 50 %, soll aber durch ein Quotensystem ersetzt werden. Die EU kauft Energie, vor allem Gas, für 750 Milliarden US-Dollar in drei Jahren. Die EU investiert 600 Milliarden US-Dollar in den USA. Für Luftfahrt, bestimmte Chemikalien, Medikamente, Halbleiterausrüstung, einige Agrarprodukte und kritische Rohstoffe entfallen die Zölle beidseitig. Quelle: APA.

Schwächt EU eigene Wirtschaft?
Für die europäische Autoindustrie bedeutet die Zusage der EU, dass sie künftig mit stärkerer Konkurrenz von US-Herstellern rechnen muss. Zudem muss sie künftig mit dem neuen 15-Prozent-Zoll leben. Vor dem Amtsantritt von Trump hatte der Zollsatz noch bei 2,5 Prozent gelegen.

Wirtschaftsmächte wie Deutschland und Frankreich haben bereits angekündigt, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen sei. Ökonomen sind ebenfalls alarmiert. „Wir erreichen hier Zollhöhen, die wir so noch nie gesehen haben“, erklärte etwa der deutsche Industrie-Lobbyist Wolfgang Niedermark in Berlin gegenüber Journalisten.

Dies sei ein Schlag ins Kontor und kein guter Tag für die Wirtschaft. „Wir rechnen mit deutlichen Wachstumseinbußen für unsere Industrie.“ Frankreichs Industrieminister Marc Ferracci kündigte bereits an: „Das ist nicht das Ende der Geschichte.“

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