Kein Ende in Sicht

„Es wird fast jeder Preis für Immobilien gezahlt“

Salzburg
19.12.2021 08:30
Wo soll das noch hinführen? Die Immobilien-Preise in Salzburg waren schon vor Corona nichts fürs leere Geldbörsen. Die Pandemie samt Auswirkungen haben den ohnehin schon angespannten Markt aber regelrecht explodieren lassen. Die „Krone“ fühlte Maklern auf den Zahn. Der Tenor: Jeder, der irgendwie kann, investiert.

Michael Denkstein bestätigt, was sich viele denken, die ab und an einen Blick auf die Immobilien-Angebote im Bundesland werfen: Die Preise galoppieren davon. Der Makler aus der Stadt nennt dazu ein Beispiel: „Vor zwei, zweieinhalb Jahren hat man für Wohnungen in schlechter Lage 2500 bis 3000 Euro gezahlt. Diese Wohnungen, Sekundär-Immobilien, kosten nun 4000 bis 4500 Euro und sind auch noch sanierungsbedürftig. Corona hat die Preise völlig explodieren lassen.“

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Alle wollen das Geld loswerden, denn das Geld, das auf Bank liegt, wird weniger wert. Wer irgendwie kann, investiert.

Martina Höller, SAGE Immobilien Zell

Warum wird alles so teuer, was sind die Preistreiber? Daniela Berger-Lug, in Salzburg lebende Expertin für gehobene Immobilien in Kitzbühel, erklärt sich das so: „Grund und Boden werden immer teurer, die Baukosten sind in jüngster Zeit zudem regelrecht explodiert. Und jene, die Geld auf der Bank haben, haben Angst vor dem Negativzins.“

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Grund und Boden werden immer teurer, auch die Baukosten sind während Corona explodiert. Das treibt die Preise extrem an.

Daniela Berger-Lug, Bergers Immobilien

Berger-Lug beschäftigt wie viele junge, wohnungssuchende Familien, eine Frage: „Kann man sich als durchschnittlich Verdienender ohne Erbschaft überhaupt noch etwas leisten?“

„Unter 9.000 Euro pro Quadratmeter geht nix“

Die Preisspirale dreht sich unaufhaltsam weiter, 450.000 Euro für eine neu errichtete 50-Quadratmeter-Wohnung sind in der Landeshauptstadt keine Seltenheit mehr. „Liegt daran, dass man selbst außerhalb von Villenlagen schon über 2.000 Euro für den unbebauten Quadratmeter zahlt. Dann darf man sich nicht wundern, dass Bauträger, um überhaupt noch ein Geschäft zu machen, 9000 bis 10.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche verlangen“, seufzt Denkstein.

„Man will Eigentum, die Zinsen sind niedrig“

Sogar im Segment der Zweitwohnsitze geht’s wild zu. „Es wird jeder Preis gezahlt, das ist echt verrückt“, erzählt Martina Höller (Sage Immobilien) aus Zell. „Im ländlichen Bereich sind vor allem Ferienimmobilien gefragt, auch die sind enorm in die Höhe gegangen. 90 Prozent der Anfragen kommen aus dem Ausland. Das Angebot ist rar geworden!“ Die Schlussfolgerung: „Jeder, der irgendwie kann, investiert!“ Ein Ende des Immobilien-Runs? Ist nicht in Sicht!

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