Neos vs. BM-Liste

Kurios: Politischer Kampf um Farbe Pink in Telfs

Tirol
10.11.2021 13:00

Die Tiroler Gemeinderatswahlen im Frühjahr 2022 werfen erste Schatten voraus. Kurios ist ein Fall in der Marktgemeinde Telfs (Bezirk Innsbruck-Land). Die NEOS kritisieren die Farbauswahl der dortigen Bürgermeister-Liste „Wir für Telfs“. Christian Härting kontert: „Von dieser Partei gab es bei der Gründung keine Spur!“

Am 27. Februar 2022 finden in allen Tiroler Gemeinden mit Ausnahme der Landeshauptstadt Innsbruck und den Gemeinden Matrei am Brenner, Mühlbachl und Pfons (Gemeindevereinigung) die allgemeinen Gemeinderats- sowie Bürgermeisterwahlen statt. Der zu erwartende Wahlkampfwirbel wirft bereits erste Schatten voraus, zumindest wenn man einen Blick nach Telfs wirft.

Dort gehen die NEOS mit einem „großartigen, hochmotivierten Team rund um Hannes Augustin in den Gemeinderatswahlkampf im Frühjahr 2022“, schwärmt Klubobmann Dominik Oberhofer und lässt zugleich aufhorchen: „Wir dürfen allerdings die Telferinnen und Telfer nicht mit einem Farbenspiel verwirren.“

Bürgermeister-Liste seit 2009 pink
Worauf zielt der Landtagsabgeordnete damit ab? Oberhofer sorgt sich um „seine“ Farbe Pink, an der in Telfs nicht nur die NEOS Gefallen haben. Denn die Liste „Wir für Telfs“ des amtierenden Telfer Bürgermeisters Christian Härting tritt seit 2009, dem Gründungsjahr seiner Liste, mit dieser Farbe auf – ein Dorn in den Augen Oberhofers.

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Seine Liste in Telfs ist türkis, pink ist sie jedenfalls nicht.

Dominik Oberhofer (NEOS)

„Für die kommenden Wahlen muss sich Härting etwas anderes überlegen, denn die Farbe Pink stand und steht immer für die NEOS. Härting hat schon oft klar Stellung bezogen, er ist ganz klar ein Türkiser, hat mit Cornelia Hagele sogar eine türkise Landtagsabgeordnete im Team und macht in den Sozialen Medien Werbung für Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz“, zeigt Oberhofer auf. Er fordert Härting auf, „endlich Farbe zu bekennen. Seine Liste in Telfs ist türkis, pink ist sie jedenfalls nicht!“

„Wir waren zuerst da“
Der Telfer Bürgermeister, der seine politische Heimat in der ÖVP hatte, ehe er sich 2009 lossagte und „Wir für Telfs“ gründete, wehrt sich: „Wir zählen derzeit mehr als 140 Mitglieder. Viele davon sind keine ÖVP-Mitglieder. Es gibt bei uns keine Parteibuchwirtschaft. Wir agieren unabhängig von nationalen Großparteien in Telfs.“

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Von den NEOS war damals noch weit und breit keine Spur.

Bürgermeister Christian Härting („Wir für Telfs“)

Bei der Gründung habe man sich für die Erkennungsfarbe Pink entschieden. „Von den NEOS war damals noch weit und breit keine Spur. Diese haben sich erst im Jahre 2012 – also drei Jahre später – aus den Stauden gewagt. Da stellt sich nun die Frage ,Wer war zuerst da in Telfs?’ Eigentlich leicht zu beantworten: ,Wir für Telfs’“, schildert Härting.

Keine Lust auf „politische Spielchen“
Man wolle sich allerdings nicht an solchen politischen Spielchen beteiligen. „Bei uns stehen der Mensch und die wichtigen Themen für unsere Marktgemeinde im Fokus. Mit Farben können sich gerne die NEOS beschäftigen. Es gibt derzeit weitaus wichtigere Angelegenheiten. Sollte Herr Oberhofer mit unserer Vereinsfarbe ein Problem haben, dann werden wir diese halt ein wenig abändern. Der Grundton bleibt allerdings derselbe, genau wie unser verlässliches Programm. Das werden auch Landespolitiker nicht ändern“, betont der Bürgermeister.

Klare Worte und Ansichten auf beiden Seiten. Amüsant ist es jedoch, dass eine Farbe für derart viel Zündstoff sorgt.

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