Mehr Druck erwünscht

Studie: Die Politik ist zu lasch zu Ungeimpften

Politik
29.09.2021 06:00

Nach der geschlagenen Oberösterreich-Wahl steht die härteste Corona-Verschärfung der jüngeren Vergangenheit an: eine 3G-Pflicht am Arbeitsplatz. Schon heute, Mittwoch, soll sich die Regierung im Ministerrat darauf einigen, heißt es - dabei stieße sie laut einer Studie auf die Gunst vieler Geimpfter, die mehr Druck auf Ungeimpfte wollen.

Die heimische Corona-Lage ist nicht gerade rosig: Die Durchimpfungsrate von rund 60 Prozent der Gesamtbevölkerung ist laut Experten zu niedrig, Intensivstationen geraten Berichten zufolge unter Druck. Jetzt will Türkis-Grün offenbar mit einer 3G-Pflicht am Arbeitsplatz nach italienischem Vorbild gegensteuern - wenn nicht schon am Mittwoch im Ministerrat, dann jedenfalls in den kommenden Tagen, sagen Insider.

Nachteile für Ungeimpfte „fehlen“
Gut so, würde ein Großteil der Geimpften sagen, wie eine bemerkenswerte Karmasin-Studie nahelegt: Demnach hält eine überwiegende Mehrheit die Impfrate in Österreich für zu niedrig, so gut wie alle in dieser Gruppe sind geimpft oder zumindest impfwillig. Und vor allem: Als Hauptgrund für die ihrer Ansicht zu niedrige Impfrate wird neben „bewussten Falschinformationen“ angegeben, dass die Politik zu zaghaft mit Ungeimpften umgeht.

Die Hälfte der Unzufriedenen führt die ernüchternde Quote auf ein Fehlen von „Nachteilen, wenn man sich nicht impfen lässt“ zurück. Ähnlich viele gaben an, dass es auch an kostenlosen Tests liege.

Impfung für 50 Prozent rein persönliche Sache
Zum Vergleich: Nur jeder 50. Unzufriedene glaubt, dass es so viele Ungeimpfte gibt, weil der Zugang zur Impfung zu kompliziert sei. „Die größere Gruppe der Geimpften wird zunehmend ungehaltener bezüglich eines laschen Umgangs der Politik mit Impfunwilligen“, urteilt Studienautorin Sophie Karmasin.

Jedoch: „Denen gegenüber steht fast ein Viertel der Bevölkerung, das keinen Veränderungsbedarf sieht.“ Diese Gruppe sprach sich zu 44 Prozent kategorisch gegen die Corona-Impfung aus.

Karmasin sieht auf Basis der Studie aber einen weiteren Grund für die niedrige Impfquote: Nur knapp die Hälfte gab an, dass die Corona-Impfung mehr als eine persönliche Entscheidung ist, sondern aufgrund des Schutzes für andere auch eine gemeinschaftliche.

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