28.09.2021 23:45 |

Lage ist angespannt

Ein Appell für ein gesundes Miteinander

Der letzte Anstieg an Neuinfektionen wirkt sich mittlerweile auf die Intensivstationen aus: Wieder müssen Intensivmediziner zu mehr Solidarität aufrufen - und zur Impfung.

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Ende des Sommers waren die Fälle an Neuinfektionen wieder deutlich gestiegen. Die konnten zwar wieder gut eingebremst werden, doch die Entwicklung ist immer dieselbe: Der Anstieg von damals zeigt sich mittlerweile zeitverzögert auf den Intensivstationen (siehe Grafik unten).

Impfung ein „wichtiges Mittel“
Angesichts dessen wenden sich nun Österreichs Intensivmediziner mit „Empfehlungen und Klarstellungen“ an die Öffentlichkeit: mit einem „Versuch, zusammengefasste Information zu geben“, wie Andreas Valentin von der MedUni Wien als Präsident des Verbands der intensivmedizinischen Gesellschaften Österreichs (FASIM) der „Krone“ erklärt, und „vernünftig über die Impfung zu sprechen“. Denn diese sei eben wichtiges Mittel in der Bekämpfung der Pandemie.

Zitat Icon

Sich impfen zu lassen, schützt nicht nur einen selbst, sondern ist auch ein solidarischer Akt im Kampf gegen die Pandemie.

Univ.-Prof. Dr. Andreas Valentin, MedUni Wien, FASIM-Präsident

Fünf Punkte sind den Medizinern hier wichtig:

  1. Dass die Impfung schützt, und zwar in einem hohen Ausmaß vor schweren Erkrankungen und Todesfällen – und nicht nur einen selbst, sondern uns alle.
  2. Dass bereits mehr als drei Milliarden Menschen weltweit eine Impfung erhalten haben, es weltweite Meldesysteme zu Nebenwirkungen gibt – und die Zahl der Nebenwirkungen im Verhältnis zu jener der Impfungen klein ist. Die Sicherheit der Impfungen sei „in einem Ausmaß bestätigt worden, wie es bisher noch kaum je der Fall war“.
  3. Dass es für die Eindämmung der Pandemie einen hohen geimpften Bevölkerungsanteil braucht: „In einer solidarisch konstituierten Gesellschaft ist es notwendig, neben dem Aspekt des Schutzes der eigenen Gesundheit auch die Verantwortung für den Schutz anderer wahrzunehmen.“ Sie appellieren für die Impfung als „solidarische Haltung für das seit mehr als eineinhalb Jahren schwerstens belastete Gesundheitspersonal“ – sowie an die Verantwortlichen, Maßnahmen zu setzen, um das Vertrauen in den Stich zu stärken.
  4. Dass auch Gesundheitspersonal solidarisch sein sollte. Und sich bei Impfungen gegen Infektionskrankheiten „der Verantwortung stellen“ sollte, sich und andere zu schützen.
  5. Dass Solidarität auch für Ungeimpfte gilt. Ihre Behandlung dürfe keinesfalls eingeschränkt oder finanzielle Hürden für sie eingebaut werden: Denn das würde das Ende einer solidarischen Gesellschaft und eines Gesundheitswesens bedeuten, „in welchem niemand die Unterstützung versagt wird, unabhängig davon, ob ein Schicksal oder eine Erkrankung verschuldet oder unverschuldet aufgetreten ist“.

Wer aufruft

FASIM (Federation of Austrian Societies of Intensive Care Medicine) ist der Verband der intensivmedizinischen Gesellschaften Österreichs. Wer es konkreter wissen möchte: Dazu gehören u.a. ÖGARI und ÖGIAIN, dann die Gesellschaft für Neurointensivmedizin, der Arbeitskreis Beatmung der ÖGP, die Arbeitsgruppe für Kardiovaskuläre Intensivmedizin und Notfallmedizin der ÖKG, die Arbeitsgruppe Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin sowie die AAEM. Corona-Infos bieten sie unter fasim.at, intensivmedizin.at und auch anaesthesie.news.

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