Ari Griffner

Mit eigenem Dorf aus der Pension zurück

Steiermark
13.09.2021 10:30

Mit Griffner Haus revolutionierte Ari Griffner einst den Hausbau weit über die österreichischen Grenzen hinaus. Just zum 65. Geburtstag meldet sich der nunmehrige Wahlsteirer zurück. In Mitterdorf/Raab lässt er sein „Dorf der Zukunft“ entstehen und ist wieder glücklich.

Gespräche mit Ari Griffner sind irgendwo zwischen Philosophie-Vortrag und Kabarett angesiedelt. Nur eines sind sie sicher nicht, langweilig und voll von Floskeln. Als er uns in seinem (bewohnten) Musterhaus im beschaulichen Mitterdorf an der Raab empfängt, zitiert er auf der Terrasse neben dem kleinen Goldfischbecken Goethe wie Seneca aus dem Effeff, nur um im Anschluss wieder einen Witz einzustreuen.

Unverkennbar hat der bald 65-Jährige sein Lachen wiedergefunden. Die letzten Jahren waren alles andere als einfach. „Ich hab eine blöde Borreliose gehabt - sieben Jahre Schmerzen ohne Ende und keiner hat mir helfen können. Das Lustige war ja, dass ich dann in Neuseeland einen Spezialisten getroffen habe, obwohl es diese Krankheit dort gar nicht gibt. Aber der hat überall auf der Welt Vorträge gehalten und hat mir dann auch geholfen“, erzählt der gebürtige Kärntner.

Nun fühlt er sich bereit für die Rückkehr aus der Pension. Griffner Haus hat der Lavanttaler 2005 quasi am Höhepunkt des Erfolges verkauft. „Mir war immer klar, dass ich das nicht mein ganzes Leben lang machen kann. Da wäre ich ja sonst wieder als gleicher Trottel auf die Welt gekommen - ich glaube nämlich an die Wiedergeburt.“

Architekturstudium mit ausgezeichnetem Erfolg
Der Verkauf des Unternehmens war quasi wie eine Neugeburt. Griffner konnte sich endlich jenen Themen widmen, die er sich im Geschäftsleben selbst verboten hatte. „Ich hab 30 Jahre lang kein philosophisches Buch gelesen, das hätte mich am materiellen Erfolg nur gehindert.“ Neben der Philosophie widmete er sich auch seinem Architekturstudium, dass einst am Veto des Vaters scheiterte. 2010 schloss er an der TU Graz mit ausgezeichnetem Erfolg ab. Das Thema der Diplomarbeit war „share luxury - verdichteter Wohnbau mittels Einfamilienhäusern“. „Ich finde das ja witzig, weil eine kommunistische und kapitalistische Komponente drin ist.“

Diese Symbiose soll jetzt in der Oststeiermark Realität werden. Die Zelte in Neuseeland hat er dafür abgebrochen. Auf 12.000 Quadratmetern wird nun das Habitat Mitterdorf entstehen. „Zehn Dachrinnen, zehn Garagen, zehn Hausfarben und im schlimmsten Fall zehn Schwimmbecken - ich glaube, dieser Verhüttelung und Ressourcenverschwendung kann man nur mit Teilen entgegentreten.“ 16 individuell gestaltbare Häuser sind geplant - Mittelpunkt soll ein Dorfplatz mit Gemeinschaftgebäude sein, dazu zählen Gästeappartements oder auch eine Wellness-Parzelle mit Pool. Gebaut wird nur mit einheimischen Betrieben.

Die offizielle Präsentation erfolgt am kommenden Donnerstag. „Und ich hab die größte Freude, die man sich vorstellen kann. Ich bin wieder da.“

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