„Dirty Campaigning“?

KPÖ und Grüne: Linker Zwist vor der Grazer Wahl

Karl Dreisiebner (Grazer Grüne)

(Bild: Jürgen Radspieler)

Der Grazer Wahlkampf brodelt: Die Grünen werfen der KPÖ „Dirty Campaigning“ vor. Die Kommunisten wollen wiederum Pflegeschülern künftig ein Gehalt von 2370 Euro brutto im Monat bezahlen.

Personalmangel, ausgebrannte Arbeitskräfte, zu wenige Ausbildungsplätze: Die Pflege-Misere ist nicht von der Hand zu weisen. Der Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ) zieht mit dem Thema nun in den Wahlkampf. Schützenhilfe bekommt er von Altenpfleger Wolfgang Schwab. „Wir wissen nicht, ob wir in ein bis zwei Monaten noch Dienste besetzen können. Die Situation wird ziemlich bald explodieren“, prophezeit er. Auf 160 Pflegekräfte, die alleine am Uni-Klinikum fehlen, kommen 216 Studenten, die im Herbst starten, sagt Krotzer. „Wir fahren mit 100 km/h gegen die Wand.“

Robert Krotzer und Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ) forderten am Dienstag ein Gehalt für Pflegeschüler

(Bild: KPÖ)

Einer der Vorschläge der KPÖ: „Die Ausbildung gehört bezahlt“, sagt Landtagsklubchefin Claudia Klimt-Weithaler. In etwa das Gehalt eines Polizeischülers soll es sein, das sind 2370 Euro brutto im zweiten Jahr.

Betreibt die KPÖ „Dirty Campaigning“?
Kritik muss die KPÖ aber noch am selben Tag von ungewohnter Seite einstecken. Grünen-Klubchef Karl Dreisiebner wirft Elke Kahr „Dirty Campaigning“ vor. In den sozialen Medien sollen die Kommunisten einen irreführenden Interview-Ausschnitt von Spitzenkandidatin Judith Schwentner verbreitet haben, in dem sie eine Koalition mit Siegfried Nagls ÖVP erwägt. „98 Prozent der Aussage wurden entfernt“, schäumt Dreisiebner über diesen Angriff aus der linken Ecke.