Auf Überraschungs-Weltmeister Frenzel, der schon nach dem Springen geführt hatte, fehlten Gottwald im Ziel 18,4 Sekunden. Der Österreicher war nach dem Springen auf Rang 15 gelegen. Im Sprint um Silber gegen Edelmann kam er zu Sturz, rettete aber noch Bronze. Für Gottwald ist es die neunte WM-Medaille seiner Karriere, die fünfte in einem Einzelbewerb. Von der Großschanze nimmt der dreifache Olympiasieger am Mittwoch einen weiteren Anlauf auf Edelmetall.
Zweitbester Österreicher hinter Gottwald war David Kreiner als Zwölfter, unmittelbar vor Wilhelm Denifl (13.). Mario Stecher kam nicht über Rang 29 hinaus.
Edelmann ließ sich nicht abhängen
Bei dem hohen Tempo, das Gottwald bei Schneetreiben und Nebel anschlug, verringerte sich die Zahl der Rivalen in seinem Windschatten von zehn bis auf einen. Doch Edelmann hielt sich wie eine Klette an den Fersen des zweifachen Saisonsiegers. Er konnte auch nicht selbst Tempo machen, denn er hätte damit Gottwald an den Teamkollegen herangeführt.
Auf der Schlussrunde zeigte sich für das ÖSV-Aushängeschild, dass nach vorne nichts mehr ging, Gottwald wollte Silber retten. Doch auf der Zielgeraden kam der Deutsche aus dem Windschatten, die Ski verhakten sich, Edelmann hatte mehr Glück und sorgte mit 11,9 Sekunden Rückstand für einen DSV-Doppelsieg.
Gottwald: "Eric einfach zu stark"
Felix Gottwald war mit Bronze dennoch zufrieden. "Es war schwierig, heute eine Medaille zu machen. Natürlich habe ich versucht, auf Gold zu laufen. Aber der Eric war heute einfach zu stark. Ich bin alles voll gelaufen, das hat sehr viel Kraft gekostet. Auf der Zielgerade ist Tino aus dem Windschatten heraus, wir haben uns unglücklich verhakelt. Zum Glück war noch eine Lücke zu Platz vier", sagte der Salzburger, der die Medaille "heute eindeutig auf der Schanze gemacht" hat.
Weltmeister Frenzel: "Etwas Größeres gibt es nicht"
Überraschungssieger Eric Frenzel konnte seinen Sieg gar nicht fassen: "Ich bin Weltmeister. Und das in Oslo. Etwas Größeres gibt es nicht. Ich bin überglücklich. Ich habe nicht damit gerechnet, mit einem Vorsprung in die Loipe zu gehen."
Tino Edelmann entschuldigte sich bei Gottwald für die Berührung kurz vor dem Ziel, bei der der Salzburger zu Sturz kam: "Es tut mir schrecklich leid. Der Felix hat die ganze Zeit Führungsarbeit geleistet. Ich konnte mich daran nicht beteiligen, das ist Ehrensache im Team, weil der Eric vorne war. Ich hätte das gerne Mann gegen Mann ausgemacht gegen ihn auf der Zielgerade."
Stecher will in den nächsten Bewerben voll angreifen
Mario Stecher freut sich nach dem 29. Platz auf die nächsten Bewerbe, bei denen der 33-Jährige voll angreifen will. "Nach der zweiten Runde habe ich gesehen, dass die Chance nicht mehr da ist, ganz nach vorne zu kommen. Es war schon nach dem Springen eine schwierige Ausgangsposition. Die Vorfreude auf die nächsten Bewerbe ist groß - vor allem auf das schöne Wetter."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.