Erneut sind am Montagabend schwere Unwetter über das Land gezogen. Besonders betroffen war in Niederösterreich der historische Ortskern der Wachau-Gemeinde Rossatz. Die niederprasselnden Hagelkörner erreichten Tennisball- bis Faustgröße und beschädigten laut Bilanz insgesamt 120 Dächer - 40 davon massiv. Bis in die Nacht dauerten die Arbeiten der Helfer an. Einmal mehr standen auch in Oberösterreich Hunderte Feuerwehrleute nach einem kurzen, aber überaus schweren Unwetter im Einsatz.
Minutenlang prasselten die Hagelkörner auf die Ortschaft nieder. Wie enorm die Wucht der teils faustgroßen Hagelkörner war, zeigt ein Video, das vor Ort während des Unwetters aufgenommen wurde (siehe oben).
120 Dächer teils schwer beschädigt
Dutzende Dächer hielten der Wucht nicht stand und wurden zerstört, die darunterliegenden Wohnräume standen binnen kürzester Zeit mehrere Zentimeter hoch unter Wasser, berichtete Bezirksfeuerwehrjurist Gernot Rohrhofer von der Feuerwehr Krems, dessen Endbilanz am Dienstagnachmittag rund um die Schäden erschreckend ausfiel. „40 Dächer wurden so schwer beschädigt, dass sie noch in der Nacht provisorisch abgedichtet werden mussten. Weitere 80 Dächer wurden leicht beschädigt, wobei vor allem Garagen, Schuppen und landwirtschaftlich genutzte Gebäude betroffen waren.“ Auch Fahrzeuge wurden durch das Bombardement schwer in Mitleidenschaft gezogen.
„Gemeinsam mit Dachdeckern und Zimmerleuten haben die Helferinnen und Helfer der Feuerwehr in einem neunstündigen Einsatz knapp 10.000 Quadratmeter Folie aufgebracht“, berichtete Rohrhofer weiter. Planen und Holz dafür seien mit einem Lkw-Zug aus dem Katastrophenschutzlager in Tulln in die Wachau gebracht worden.
Ein Verletzter bei Unwettereinsatz
Aus dem Bezirk Krems waren insgesamt 29 Feuerwehren mit mehr als 200 Mitgliedern noch bis weit in die Nacht im Einsatz, zusätzlich gab es Unterstützung aus dem Bezirk St. Pölten. Es gab einen Verletzten zu beklagen. Einer der freiwilligen Helfer hatte sich am Fuß verletzt und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Weitere Unwettereinsätze im Bezirk Krems gab es am Montagabend in Bergern, Kammern, Langenlois, Schönberg am Kamp, Straß im Straßertale und Zöbing. Dort mussten vor allem umgestürzte Bäume entfernt und Keller ausgepumpt werden. Im Bereich Schenkenbrunn kam es nach Feuerwehrangaben zu einem Stromausfall.
Hunderte Einsätze auch in Oberösterreich
In Oberösterreich stand am Montagabend erneut eine Vielzahl an Helfern im Unwettereinsatz. Betroffen war das gesamte Bundesland mit Fokus auf den Bezirk Braunau. Zahlreiche Bäume blockierten Straßen, teils auch höherrangige Verkehrswege, Keller und Garagen wurden überflutet.
In St. Georgen am Fillmannsbach (Bezirk Braunau), Ried im Innkreis und Andorf (Bezirk Schärding) waren mehrere Personen in ihren Fahrzeugen eingeschlossen und mussten von der Feuerwehr gerettet werden. Insgesamt galt es etwa 560 Einsätze zu bewältigen, 1600 Helfer waren daran beteiligt.
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