Neue Ausschreibung

Pentagon streicht Milliardenauftrag an Microsoft

Web
07.07.2021 11:43

Das US-Verteidigungsministerium annulliert einen zehn Milliarden Dollar (rund 8,4 Milliarden Euro) schweren Auftrag an Microsoft, um den sich auch der Internetriese Amazon beworben hatte. Das Projekt für den Aufbau eines Cloud-Systems namens Jedi (Joint Enterprise Defense Infrastructure Cloud) entspreche nicht mehr den Bedürfnissen des Ministeriums, erklärte das Pentagon am Dienstag.

„Angesichts des sich wandelnden Technologie-Umfelds ist klar geworden, dass der Jedi-Cloud-Vertrag, der lange verzögert wurde, nicht mehr den Anforderungen genügt, um die Fähigkeitslücken des Verteidigungsministeriums zu füllen“, erklärte das Ministerium. Nun solle es eine neue Ausschreibung geben. Dabei seien Amazon und Microsoft Favoriten; es würden aber auch mögliche Angebote anderer Unternehmen berücksichtigt.

Bei dem umgerechnet 8,4 Milliarden Euro teuren Jedi-Projekt ging es um den Aufbau eines Cloud-Systems, mit dem Informationen aller Zweige der Streitkräfte in einem System unter Einsatz künstlicher Intelligenz ausgetauscht werden sollen. Der Auftrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren war im Oktober 2019 an Microsoft gegangen, obwohl Amazon als Favorit gegolten hatte. Amazon hat mit Cloud-Systemen viel Erfahrung. Das Unternehmen hat bereits andere US-Behörden mit Systemen ausgestattet, darunter den Auslandsgeheimdienst CIA.

Vorwurf der Einflussnahme
Amazon zog gegen die Vergabe an Microsoft vor Gericht. Der Konzern warf der Regierung des damaligen Präsidenten Donald Trump eine Einflussnahme vor, um seinem „politischen Feind“, Amazon-Gründer Jeff Bezos, zu schaden. Der reichste Mensch der Welt ist auch Eigentümer der Zeitung „Washington Post“, die häufig kritisch über Trump berichtet.

Im Februar 2020 ordnete eine Bundesrichterin an, den an Microsoft vergebenen Auftrag vorübergehend auf Eis zu legen. Das Pentagon beantragte daraufhin einen viermonatigen Aufschub, um die Vergabe des Auftrags noch einmal zu überprüfen. Im September erklärte das Verteidigungsministerium schließlich, an Microsoft festzuhalten. Jetzt folgte aber die Ankündigung, den Vertrag zu annullieren.

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